Auch das Bewusstsein, dass dieses Handeln Änderungen sowohl im System wie auch im Verhalten jedes Einzelnen erfordert, scheint zu wachsen. Auch wenn über die Wege gestritten wird, ist man sich einig in der Zielsetzung: Begrenzung des Temperaturanstiegs, Reduzierung des Schadstoffausstoßes, sorgsamerer und sparsamerer Umgang mit der Natur und ihren Schätzen. Dass diese endlich sind, ist fürwahr keine neue Erkenntnis, wird uns derzeit aber auf schmerzliche Weise bewusst gemacht.
Auch die Kirchen, allen voran Papst Franziskus, mahnen schon lange einen anderen Umgang mit der Natur und ihren Ressourcen an; so etwa auch die ÖRK-Vollversammlung. Meist ist in diesem Zusammenhang von „Bewahrung der Schöpfung“ die Rede. Davor, die Menschen mit der Aufforderung zur „Bewahrung der Schöpfung“ moralisch zu überfordern, hat jetzt Ulrich Körtner, Professor für Systematische Theologie an der Evangelisch-Theologischen Fakultät Wien, gewarnt. Der achtsame Umgang des Menschen mit der Erde sei zwar unbedingt gefordert, sagte er dem Evangelischen Pressedienst, könne jedoch allenfalls als Beitrag zum Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen verstanden werden. Bewahrung und Erlösung der Schöpfung seien letztlich Gottes Sache. Auch kritisierte er eine Tendenz, den Glauben an Gott den Schöpfer auf moralische oder umweltpolitische Appelle zu reduzieren.
Was bedeutet das nun für das Handeln als Christ? Helfen kann da ein Satz des heiligen Arnold Janssen: „Wenn wir alles tun, was in unseren Kräften steht, dann tut Gott das Übrige.“ Ergo: Wir müssen die Welt nicht retten; wir könnten es nicht einmal. Aber wir sollten zu ihrer Rettung alles tun, was wir vermögen.
Wolfgang Bullin