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Die Kirchenfrauenkonferenz engagiert sich für Gleichberechtigung
Die Stimme der Frauen
„Die Frau ist eine Art verstümmelter, verfehlter, misslungener Mann“, befand im 13. Jahrhundert der heilige Thomas von Aquin. Und schon Teresia von Avila (1515 bis 1582) warf ihren Zeitgenossen vor, „dass sie stark und zu allem Guten begabte Geister zurückstößt, nur weil es sich um Frauen handelt.“ Das Verhältnis von Kirche und Frauen war und ist nicht immer einfach. Dennoch gibt es zahlreiche gläubige Frauen, die sich in der Kirche engagieren. Auf dieser Seite wollen wir Ihnen diese Frauen vorstellen, aber auch zeigen, wo sie auf Widerstände stoßen, was sie ändern wollen. Die neue Rubrik „Frau und Kirche“ wurde von der Kirchenfrauenkonferenz (KFK) mit angeregt.
„Kirchenfrauenkonferenz“, abgekürzt KFK – dieses Wortungetüm sagt nicht vielen Katholiken im Bistum etwas. Dabei traf sich diese Fraueninitiative der Diözese Würzburg zum ersten Mal bereits am 1. April 1998. Zurzeit besteht die KFK aus etwa 40 Delegierten der verschiedensten Verbände und Organisationen. Mitglieder der KFK stammen aus Erwachsenenverbänden wie der Schönstatt-Frauenliga oder der Kolping-Frauen, Jugendverbänden wie der Pfadfinderinnenschaft St. Georg (PSG), Berufsgruppen wie Gemeinde- oder Pastoralreferentinnen, Aktionsgruppen wie „Lila Stola“, Diözesanverbände wie „In Via“ sowie der Arbeitsgemeinschaft der Frauenorden. Zwei Mal im Jahr treffen sich die Delegierten, um für die Belange der Frauen in der Kirche einzutreten.
Strukturelle Grenzen
„Unser Ziel ist es, ein festes Gremium in der Diözese zu werden. Ein Gremium, dessen Stimme gehört und geachtet wird“, sagt Priska Nied, die zum Sprecherinnenteam der KFK gehört. Ihre Motivation, bei der KFK mitzuarbeiten, fasst die Mitarbeiterin des „In Via“-Mädchenwohnheimes Haus Lioba so zusammen: „Gott hat Mann und Frau gleichberechtigt erschaffen. Deshalb sollten sie auch in der Kirche gleichwertige Aufgaben übernehmen können.“ Brigitte Hofstätter nickt zustimmend. Gerade sie als Diplom-Theologin stoße immer wieder an strukturelle Grenzen in der Kirche. „Ich habe als Pfarrbeauftragte gearbeitet, aber nur so lange, bis ein neuer Pfarrer einzieht“, erzählt sie. Heute ist sie Pfarrbeauftragte der Pfarrei St. Albert in Lindleinsmühle und engagiert sich im KFK-Sprecherinnenteam. Sie ärgert sich, wenn Gemeindeleitung und Gottesdienste nicht mehr miteinander verzahnt sind. Etwas Bitterkeit schwingt in ihrer Stimme: „Wenn ich als Theologin höre, dass Frauen niemals zu Priestern geweiht werden dürfen, stehen mir die Haare zu Berge.“ Doch sie habe weiter die Hoffnung, die Strukturen durchbrechen zu können. „Wenn ich das nicht hoffen würde, könnte ich nicht mehr für die Kirche arbeiten.“
Diakonat der Frau
Ein Schritt in die richtige Richtung wäre es für die KFK, wenn auch Frauen den diakonischen Auftrag erhielten. „Ich denke, wir Frauen besitzen Eigenschaften wie Sensibilität und soziales Engagement, mit denen wir ein Diakonat anders gestalten könnten als Männer“, meint Hofstätter. Aber. „Es geht nicht darum, Männer und Frauen gegeneinander auszuspielen. Wir wollen einfach ein gleichberechtigtes Miteinander.“
Konkrete Themen wie das „Diakonat der Frau“ behandeln KFK-Mitglieder in Arbeitsgruppen. Ziel der KFK sei aber auch eine Vernetzung der Verbände. „Wenn wir Frauen in der Kirche Kräfte bündeln, können wir was erreichen“, ist Nied überzeugt. Die unterschiedlichen Verbände, die verschiedenen Funktionen der Frauen und eine Altersspanne von Mitte 20 bis 70 seien eine gute Basis. Zweimal im Jahr treffen sich die Frauen zur Konferenz, um konkrete Arbeitsbeschlüsse zu fassen. So will die KFK beispielsweise erreichen, dass bei der Einführung von Bischof Dr. Friedhelm Hofmann – anders als bei der Verabschiedung von Bischof em. Paul-Werner Scheele – Frauen an der Liturgie beteiligt sind. Dabei gehe es nicht um eine „Revolution“. „Fürbitten vorlesen oder eine Lektorin – das wäre doch schon was“, meint Nied. Diesen Wunsch hätten die Sprecherinnen auch gegenüber
Dr. Karl Hillenbrand, dem ständigen Vertreter des Diözesanadministrators, geäußert und seien auf offene Ohren gestoßen.
Ein Fenster aufgestoßen
Das eigentliche Ziel der KFK liegt noch in weiter Ferne: Sie wollen ihre Arbeit unnötig machen. „Dahin ist es noch ein langer Weg“, weiß Dorothea Schömig vom Sprecherinnenteam, stellvertretende Diözesanvorsitzende der Kolping-Frauen. Von einer frauengerechten Sprache in der Kirche, in der nicht nur von „Brüdern“ die Rede ist, bis hin zur Schaffung von mehr Selbstbewusstsein bei den Frauen: „Es ist noch viel zu tun“, meint Nied. „Türen stehen uns in der Kirche vielleicht noch nicht offen, aber ein Fenster haben wir schon aufgestoßen.“
„Kirchenfrauenkonferenz“, abgekürzt KFK – dieses Wortungetüm sagt nicht vielen Katholiken im Bistum etwas. Dabei traf sich diese Fraueninitiative der Diözese Würzburg zum ersten Mal bereits am 1. April 1998. Zurzeit besteht die KFK aus etwa 40 Delegierten der verschiedensten Verbände und Organisationen. Mitglieder der KFK stammen aus Erwachsenenverbänden wie der Schönstatt-Frauenliga oder der Kolping-Frauen, Jugendverbänden wie der Pfadfinderinnenschaft St. Georg (PSG), Berufsgruppen wie Gemeinde- oder Pastoralreferentinnen, Aktionsgruppen wie „Lila Stola“, Diözesanverbände wie „In Via“ sowie der Arbeitsgemeinschaft der Frauenorden. Zwei Mal im Jahr treffen sich die Delegierten, um für die Belange der Frauen in der Kirche einzutreten.
Strukturelle Grenzen
„Unser Ziel ist es, ein festes Gremium in der Diözese zu werden. Ein Gremium, dessen Stimme gehört und geachtet wird“, sagt Priska Nied, die zum Sprecherinnenteam der KFK gehört. Ihre Motivation, bei der KFK mitzuarbeiten, fasst die Mitarbeiterin des „In Via“-Mädchenwohnheimes Haus Lioba so zusammen: „Gott hat Mann und Frau gleichberechtigt erschaffen. Deshalb sollten sie auch in der Kirche gleichwertige Aufgaben übernehmen können.“ Brigitte Hofstätter nickt zustimmend. Gerade sie als Diplom-Theologin stoße immer wieder an strukturelle Grenzen in der Kirche. „Ich habe als Pfarrbeauftragte gearbeitet, aber nur so lange, bis ein neuer Pfarrer einzieht“, erzählt sie. Heute ist sie Pfarrbeauftragte der Pfarrei St. Albert in Lindleinsmühle und engagiert sich im KFK-Sprecherinnenteam. Sie ärgert sich, wenn Gemeindeleitung und Gottesdienste nicht mehr miteinander verzahnt sind. Etwas Bitterkeit schwingt in ihrer Stimme: „Wenn ich als Theologin höre, dass Frauen niemals zu Priestern geweiht werden dürfen, stehen mir die Haare zu Berge.“ Doch sie habe weiter die Hoffnung, die Strukturen durchbrechen zu können. „Wenn ich das nicht hoffen würde, könnte ich nicht mehr für die Kirche arbeiten.“
Diakonat der Frau
Ein Schritt in die richtige Richtung wäre es für die KFK, wenn auch Frauen den diakonischen Auftrag erhielten. „Ich denke, wir Frauen besitzen Eigenschaften wie Sensibilität und soziales Engagement, mit denen wir ein Diakonat anders gestalten könnten als Männer“, meint Hofstätter. Aber. „Es geht nicht darum, Männer und Frauen gegeneinander auszuspielen. Wir wollen einfach ein gleichberechtigtes Miteinander.“
Konkrete Themen wie das „Diakonat der Frau“ behandeln KFK-Mitglieder in Arbeitsgruppen. Ziel der KFK sei aber auch eine Vernetzung der Verbände. „Wenn wir Frauen in der Kirche Kräfte bündeln, können wir was erreichen“, ist Nied überzeugt. Die unterschiedlichen Verbände, die verschiedenen Funktionen der Frauen und eine Altersspanne von Mitte 20 bis 70 seien eine gute Basis. Zweimal im Jahr treffen sich die Frauen zur Konferenz, um konkrete Arbeitsbeschlüsse zu fassen. So will die KFK beispielsweise erreichen, dass bei der Einführung von Bischof Dr. Friedhelm Hofmann – anders als bei der Verabschiedung von Bischof em. Paul-Werner Scheele – Frauen an der Liturgie beteiligt sind. Dabei gehe es nicht um eine „Revolution“. „Fürbitten vorlesen oder eine Lektorin – das wäre doch schon was“, meint Nied. Diesen Wunsch hätten die Sprecherinnen auch gegenüber
Dr. Karl Hillenbrand, dem ständigen Vertreter des Diözesanadministrators, geäußert und seien auf offene Ohren gestoßen.
Ein Fenster aufgestoßen
Das eigentliche Ziel der KFK liegt noch in weiter Ferne: Sie wollen ihre Arbeit unnötig machen. „Dahin ist es noch ein langer Weg“, weiß Dorothea Schömig vom Sprecherinnenteam, stellvertretende Diözesanvorsitzende der Kolping-Frauen. Von einer frauengerechten Sprache in der Kirche, in der nicht nur von „Brüdern“ die Rede ist, bis hin zur Schaffung von mehr Selbstbewusstsein bei den Frauen: „Es ist noch viel zu tun“, meint Nied. „Türen stehen uns in der Kirche vielleicht noch nicht offen, aber ein Fenster haben wir schon aufgestoßen.“