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      Das Klosterareal der Erlöserschwestern in der Würzburger Innenstadt wandelt sich

      Die „neue“ Kirche ist fast fertig

      Auf dem Areal der Erlöserschwestern in der Würzburger Innenstadt ist viel los. Überall sind Bauarbeiter unterwegs, Maschinen brummen. Die Kongregation der Erlöserschwestern will das große Klostergelände für die Öffentlichkeit zugänglich machen. Nun ist die Umgestaltung in vollem Gange, denn auf dem Weg dorthin ändert sich Einiges: an den Außenanlagen, an den Gebäuden selbst, auch an der Kirche. Zwei Teilbereiche werden zum 18. Dezember fertiggestellt. Wer mag, kann dann gleich einen Blick darauf werfen.

      In den letzten Zügen sind die Arbeiten an der Umgestaltung der Mutterhauskirche. Die wohl größte Veränderung: Der Altar wird in die Mitte gerückt, die Kirchenbesucher auf Stühlen darum gruppiert, erklären Bauleiterin Sandra Räder und Schwester Rafaela bei einem Gang durch die Kirche. Noch ist sie nicht ganz fertig, doch bald ist es so weit: Am 18. Dezember findet die Altarweihe (mit geladenen Gästen) statt. Am Abend desselben Tages ist um 17.30 Uhr dann erstmals die Öffentlichkeit zu einem Abendlob in die neu gestaltete Kirche eingeladen.

      Etwas Besonderes

      Doch nicht nur der Platz des Altars, auch der Altar ist neu – und etwas ganz Besonderes, sind sich Sandra Räder und Schwester Rafaela einig. Ein Holzaltar, der eher handwerklich, bildhauerisch in seinem Erscheinungsbild ist und in den Werkstätten der Abtei Münsterschwarzach hergestellt wird, beschreibt Räder. In den Altar integriert sei ein Kasten mit einer Glasplatte. Dort würden in Zukunft die Kreuze der gestorbenen Mitschwestern aufbewahrt.

      Die Kreuze seien aus Metall; wegen der Bestattungsverordnung dürften sie nicht mit beerdigt werden, erklärt Schwester Rafaela. Mit dem neuen Kasten im Altar gebe es nun einen sehr schönen Aufbewahrungsort für die Kreuze der gestorbenen Schwestern. So sind „die Verstorbenen bei uns, im Zeichen der Kreuze, die die Schwestern ihr Leben lang getragen haben“, sagt sie.

      Kreuz in Groß

      Das Kreuz der Erlöserschwestern, das eine jede um den Hals trägt, soll außerdem in großer Ausführung in der Kirche aufgestellt werden. Ebenfalls neu wird der Ambo sein, der, wie der Altar, in Münsterschwarzach hergestellt wird. Die bisherigen Heiligenfiguren, die Ordenspatronen, werden sich dagegen auch in der neu gestalteten Kirche wiederfinden.

      Eine weitere Änderung gibt es bei der Orgel, denn für diese wird es nun – anders als bisher – einen Spieltisch im Kirchenraum geben. Eine Neuerung ist zudem der Taufstein am Haupteingang der Kirche, vom Kloster kommend. Schon früher habe es vereinzelt Taufen in der Kirche der Erlöserschwestern gegeben. Das wolle man in der Zukunft gerne verstärkt anbieten, erklären Räder und Schwester Rafaela dazu. Auch Hochzeiten könne man sich vorstellen.

      Moderne Technik

      Weil in der Kirche in Zukunft Veranstaltungen stattfinden sollen, wurde zudem in moderne Medientechnik investiert, erklärt Sandra Räder. Angedacht seien zum Beispiel (geistliche) Vorträge oder Konzerte. Vier Kameras seien installiert worden, dazu gebe es gute Licht- und Tontechnik. Kniffelig sei die Auswahl der richtigen Beleuchtung gewesen, so Räder, denn für jede Veranstaltung brauche man anderes Licht.

      Die Technik ermögliche es zudem die Gottesdienste, die in der Mutterhauskirche stattfinden, aufzuzeichnen. So können beispielsweise kranke Schwestern, die nicht in die Kirche kommen können, den Gottesdienst mitverfolgen, sagt Schwester Rafaela. Das sei ein Aspekt, über den sie sich sehr freue. Die Gottesdienste sollen im Internet auf YouTube zu sehen sein.

      Innerlich mitgehen

      Verantwortet wurde die Umgestaltung vom SBW Architekturbüro. Auch die Theologische Fakultät der Universität Würzburg mit Professor Stuflesser und ein Schwesternteam um Generaloberin Monika Edinger seien bei der Konzeption der Kirche beteiligt gewesen. Zudem haben sich alle Schwestern diesbezüglich getroffen, „damit man innerlich mitgehen kann“, erklärt Schwester Rafaela.

      Denn die Umgestaltung des Areals und gerade der Kirche sei für die Schwestern – 50 leben noch auf dem Areal, im Durchschnitt sind sie fast 84 Jahre alt – durchaus herausfordernd, sagt sie. Doch es sei eine Gemeinschaftsentscheidung gewesen das Areal zu behalten. Und es sei klar gewesen, „wenn wir bleiben, müssen wir etwas verändern, müssen wir uns bewegen“. Es sei schon „gewaltig was von ihnen verlangt wird“, befindet Schwester Rafaela im Blick auf ihre Mitschwestern. Doch sie hätten sich entschieden: „Wir bleiben hier und wir haben den Menschen etwas zu sagen“.

      Im Zuge der Umbaumaßnahmen wird übrigens auch die Pforte verlegt – eine Arbeit, die ebenfalls zum 18. Dezember abgeschlossen sein soll. Wer also zu dem Abendlob am vierten Adventssonntag kommen möchte, wird das Areal erstmals über die neue Pforte betreten können – über die Domerschulstraße 1. In dem neuen Eingangsbereich soll es zudem eine „sehr sehenswerte“ vierteilige Dauerausstellung geben, erzählt Sandra Räder. Themen seien unter anderem die Beziehung der eigenen Person zu Gott, der Schöpfung oder anderen Menschen, gibt sie einen Einblick.

      Weitere Vorhaben

      Mit der umgestalteten Kirche und der neuen Zugangsmöglichkeit sind die Pläne der Schwestern allerdings noch längst nicht abgeschlossen: Die Außenanlagen sollen ein Ort der Spiritualität, zudem ein Café eröffnet werden. Geplant ist das für Ostern 2023, so die Auskunft von Sandra Räder. Dadurch werde noch einmal eine ganz andere Aufenthaltsqualität entstehen, ist sie überzeugt.

      Außerdem hat sich die Kongregation Nachhaltigkeit – das Kloster soll bis 2037 auf erneuerbare Energien umgestellt sein – und Barrierefreiheit auf die Fahnen geschrieben. Beispielsweise können Rollstuhlfahrer jetzt über eine Rampe in die Kirche kommen.

      Gelände neu beleben

      Im Frühjahr 2023 soll es dann mit ersten Veranstaltungen losgehen. Man wolle langsam starten, austesten, wie man das Gelände am Besten nutzen könne, wie die Veranstaltungen beim Publikum ankommen und vor allem auch die Schwestern mitnehmen, erklärt Matthias Wagner, der Veranstaltungsmanager der Erlöserschwestern – und sich dann steigern. Als Veranstaltungsort sei neben der Kirche eine Außenbühne geplant. Es sei „ganz spannend so ein Gelände neu zu beleben“, sagt Wagner.

      Die Kirche sei ein Ort der Würde, der Messe und des täglichen Gebets, dass solle bei den dortigen Veranstaltungen berücksichtigt werden. Man wolle „unser Profil, so wie wir sind, so wie die Schwestern sind, abbilden“, erklärt er.

      Anja Behringer