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    Alles Wissenswerte rund um Papst Leo XIV. und seine ersten 100 Tage im Amt...

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    Von Dr. Karl Hillenbrand

    Die Geheimnisse des "lichtreichen Rosenkranzes"

    Von Dr. Karl Hillenbrand
    Gesegnet bist du
    Gesegnet bist du,
    o Tochter, von Gott
    dem Allerhöchsten,
    mehr als alle Frauen
    auf der Erde.
    Gepriesen sei der Herr,
    unser Gott, der Himmel
    und Erde erschaffen hat;
    er hat dich gesegnet
    mit seiner Kraft.
    Die Erinnerung an
    dein Vertrauen wird
    in Ewigkeit nicht aus
    den Herzen der Menschen
    entschwinden, die der
    Macht Gottes gedenken.
    Denn in der Not
    unseres Volkes hast du
    dein Leben nicht geschont;
    nein, du hast entschlossen
    unseren Untergang
    abgewehrt, du bist
    auf geradem Weg gegangen
    vor unserem Gott.
    Aus dem Gotteslob
     
    Papst Johannes Paul II. hat in seinem Apostolischen Schreiben „Rosarium Virginis Mariae“ verschiedene Anregungen zur Vertiefung und Erneuerung des Rosenkranzgebetes gegeben. Unter anderem hat er die so genannten „lichtreichen Geheimnisse“ vorgestellt. Sie thematisieren Ereignisse im Leben Jesu, die gewissermaßen Licht auf seine Sendung werfen und zugleich unsere Berufung in der Nachfolge Jesu beleuchten. Die folgenden Hinweise können als Einführung beim Beten der einzelnen Gesätze verwendet werden.
     
    Gottes liebende Solidarität mit den Schuldigen
    1. Jesus, der von Johannes getauft worden ist: In der Taufe am Jordan stellt sich Jesus in eine Reihe mit Sündern und Versagern. Er tut dies, um zu zeigen, dass Gottes liebende Solidarität auch den schuldig gewordenen Menschen erreicht. Sünde und Versagen erscheinen dadurch in einem neuen Licht: Sie sind kein auswegloses Verhängnis mehr; indem sich Jesus als Sohn Gottes (vgl. Mk 1,11) mit uns auf eine Ebene stellt, macht er deutlich, dass er trennende Grenzen überwindet, dass er uns nicht fallen lässt, sondern Umkehr und Neubeginn ermöglicht.
     
    Erstes Zeichen für seine göttliche Vollmacht
    2. Jesus, der sich bei der Hochzeit von Kana offenbart hat: Das „Wunder von Kana“ ist Jesu erstes Zeichen für seine göttliche Vollmacht. Es wirft aber auch ein neues Licht auf unsere Aufgabe: Wir sind als Christen in der Rolle der Diener, die die Krüge herbeischaffen sollen, damit durch Jesus das Entscheidende geschehen kann. Dieses Wissen bewahrt mich vor Überforderung: Auch im Glauben „kochen wir nur mit Wasser“ – wichtig ist die Bereitschaft, unsere zerbrechlichen Lebensgefäße vor Jesus hinzutragen, damit er auch an uns das Wunder der Verwandlung wirken kann.
     
    Das Reich Gottes verwirklicht sich nicht in messbarer Macht
    3. Jesus, der uns das Reich Gottes verkündet hat: Im Auftreten Jesu wird deutlich, wie sehr er mit seiner Person das Kommen der Gottesherrschaft verbindet. In Jesus ist das Reich Gottes schon da, aber es verwirklicht sich nicht in menschlich messbarer Macht, sondern nimmt oft die Form des Verborgenen und Minderwertigen an – bis hin zur Ohnmacht am Kreuz. Dadurch fällt ein neues Licht auf unsere Vorstellung von Gott – er zeigt, wie weit er für die Welt und ihre Menschen geht und dass ihm nichts zu gering ist. Das kann uns Mut machen, wenn unser eigener Glaube oft glanzlos und unscheinbar wirkt.
     
    Unser Leben ist auf eine unvorstellbare Vollendung angelegt
    4. Jesus, der auf dem Berg verklärt worden ist: Bei der Verklärung sehen die Jünger Jesus in einem neuen Licht. Sie erfahren ihn nicht mehr nur als Lehrer und Weggefährten, sondern als Sohn Gottes, in dem sich Gott selbst unumkehrbar an unser Leben gebunden hat – und dadurch erscheint es in einem neuen Licht: es ist nicht für den Zerfall und die Vernichtung bestimmt, sondern über den Tod hinaus auf eine Vollendung angelegt, die alle Vorstellungskraft übersteigt. Die Verklärung Jesu blendet unsere oft mühsamen Wege nicht aus, sondern verweist sie auf ihr endgültiges Ziel.
     
    Das Brot des Lebens – greifbar und unbegreiflich
    5. Jesus, der uns die Eucharistie geschenkt hat: „Sie erkannten ihn, als er das Brot brach“ (Lk 24,35) – dass sich Jesus in der elementaren Form von Nahrung verschenkt, macht ihn greifbar und unbegreiflich zugleich: Wir können ihn als „Brot des Lebens“ empfangen – gleichzeitig dürfen wir im Brotbrechen der Eucharistiefeier immer wieder darüber staunen, dass sich Jesus auch in den Bruchstücken unseres Lebens verschenkt – bis hin zu den gebrochenen Versprechen und den steckengebliebenen Vorsätzen ... In der Eucharistie erscheint dies alles wieder in einem neuen Licht: Wir dürfen Jesus als den erkennen, der sein Leben mit uns teilt.
     
    Der Autor ist Ständiger Vertreter des Diözesanadministrators.