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Alles Wissenswerte rund um Papst Leo XIV. und seine ersten 100 Tage im Amt erfahren Sie im Sonntagblatt.

    Alles Wissenswerte rund um Papst Leo XIV. und seine ersten 100 Tage im Amt...

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    Die Gaben des Heiligen Geistes

    So leicht wie uns der Satz „Der Geist weht, wo er will“ über die Lippen geht, so leicht sind wir doch auch versucht, dieses „wo er will“ ganz selbstverständlich in unserer unmittelbaren Umgebung anzusiedeln, wenn nicht gar im eigenen Denken, Reden und Handeln. Ganz und gar nicht jedenfalls wollen wir das Wirken des Geistes im Denken, Reden und Handeln dessen erkennen, der eine andere Position vertritt als wir selbst.
    Mit ihm, dem Heilgen Geist, tun wir Christen uns am schwersten – sofern man im Umgang mit den drei Personen oder auch Erscheinungsweisen des einen göttlichen Wesens, wie sie uns Theologie und Glaubenstradition lehren, überhaupt von leichter oder schwerer sprechen kann. Gott Vater und Gott Sohn – das sind zumindest Bilder, bei denen greifbare Vorstellungen mitschwingen. Aber wer oder wie ist der Heilige Geist? Zeichnet sich Geist doch gerade dadurch aus, dass er eben nicht fassbar, nicht greifbar ist. Auch die gebräuchlichen Bilder wie Taube, Feuerzungen, Wasser, Wind oder Sturm helfen nur bedingt weiter. Ja sie sind – immerhin stehen die gegensätzlichen Elemente Feuer und Wasser als Chiffren für das gleiche Phänomen – eher noch Ausdruck dieser Schwierigkeit.
    Dennoch, vielleicht aber auch gerade deswegen, ist die Gefahr der Vereinnahmung durch uns Menschen beim Heiligen Geist offensichtlich größer als bei Gott Vater und Gott Sohn. So leicht wie uns der Satz „Der Geist weht, wo er will“ über die Lippen geht, so leicht sind wir doch auch versucht, dieses „wo er will“ ganz selbstverständlich in unserer unmittelbaren Umgebung anzusiedeln, wenn nicht gar im eigenen Denken, Reden und Handeln. Ganz und gar nicht jedenfalls wollen wir das Wirken des Geistes im Denken, Reden und Handeln dessen erkennen, der eine andere Position vertritt als wir selbst. Täten wir das nämlich auch nur ansatzweise, dürfte es so erbitterte Auseinandersetzungen, wie man sie leider gerade innerhalb der Kirche, wie man sie in Pfarrgemeinden immer wieder erleben muss, gar nicht geben.
    Am Pfingstfest erinnern wir uns an die Geistsendung an die Apostel und bitten um den Beistand sowie die Gaben des Geistes. Diese Gaben, in denen nach kirchlicher Tradition das Wirken des Gottesgeistes zum Ausdruck kommt, sind: Einsicht, Rat, Stärke, Erkenntnis, Frömmigkeit und Gottesfurcht – und nicht Besserwisserei, Starrsinn, Hochmut, Rachsucht, Zorn, Machtmissbrauch ... Diese haben leider ebenfalls Tradition in der Kirche, aber nichts mit dem Heiligen Geist zu tun.