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Alles Wissenswerte rund um Papst Leo XIV. und seine ersten 100 Tage im Amt erfahren Sie im Sonntagblatt.

    Alles Wissenswerte rund um Papst Leo XIV. und seine ersten 100 Tage im Amt...

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    Kommentar von Martin Schwab

    Die Erde ist uns letztlich nur geliehen

    Kommentar von Martin Schwab
    Es ist schon paradox. Als in den späten 70er Jahren die ersten Stimmen visionär vor einer drohenden ökologischen Katastrophe warnten, wurden sie in Fachkreisen belächelt. Doch der Appell, sich der Bedrohung zu stellen und durch Maß halten die Schöpfung zu retten, fiel in der Gesellschaft auf fruchtbaren Boden. Es entstand eine – auch von vielen christlichen Gruppen getragene – Umweltbewegung, die in den 80er Jahren ihre Blütezeit erlebte.
    Jetzt belächelt niemand mehr die Visionäre von einst. Neuestes Beispiel: Der Klimabericht der Europäischen Umweltagentur. Er belegt mit vielen Fakten, dass eine Klimaänderung bereits im Gang ist und weit reichende Auswirkungen auf Menschen und Ökosysteme in Europa hat. Tendenziell werde es in Europa in den nächsten Jahrzehnten im Norden immer feuchter und im Süden immer trockener, so der Bericht. Hochwasserfluten und Hitzewellen seien Beispiele für extreme Wetterentwicklungen. Schuld daran sei die Emission von Treibhausgasen wie Kohlendioxid, die vom Menschen verursacht werde. Der hohe Verbrauch fossiler Energieträger wie Öl, Gas und Kohle fordere seinen Preis.
    Auf der anderen Seite hat die Breitenwirkung der Umweltbewegung nachgelassen. Einige Etappenziele wurden erreicht, beispielsweise in Sachen erneuerbare Energien. Doch aufs Ganze gesehen sind die Achtung der Schöpfung und ein konsumkritischer Lebensstil nicht mehr „in“. Wer in unserem Land nicht gerade mit dem wirtschaftlichen Überleben kämpft, hat hauptsächlich Spaß im Kopf. Spaß, der oft Raubbau an der Schöpfung bedeutet. Mit dem Billigflieger am Wochenende nach London, alle Jahre ein neues Handy, die modischen Schuhe nur noch für einen Sommer und der spritfressende Geländewagen für den Ausflug ins Grüne. Bescheidenheit, Langlebigkeit und Nachhaltigkeit sind nicht gefragt.
    Die Zeit drängt. Die Menschen in den Industrieländern müssen wieder lernen, Maß zu halten und einen Lebensstil zu entwickeln, der sich mit der Schöpfung verträgt. Die Modelle sind längst ausgefeilt, nicht zuletzt auf kirchlicher Seite. Es ist Zeit aufzuwachen, der Spaßgesellschaft den Kampf anzusagen und selbstbewusst für Behutsamkeit und Bescheidenheit einzutreten. Denn die Erde ist dem Menschen letztlich nur geliehen.