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    Der Funke ist übergesprungen

    Gelbe Halstücher wohin das Au­ge blickt: Vom 1. bis zum 6. Ju­ni begaben sich rund 480 Wallfahrer aus der Diözese Würzburg unter der geistlichen Leitung Bischof Friedhelms im italienischen Assisi auf die Spur des heiligen Franziskus. An ihren gelben Halstüchern waren sie für jedermann gut zu erkennen. Schon während der Hinfahrt im Bus hatte jeder Pilger sein gelbes Halstuch und einen Anstecker mit seinem Namen erhalten.
    Außerdem bekam jeder ein Pilgerbuch mit Informationen über das Leben und die Wirkungsorte des heiligen Franziskus und mit Gebeten und Liedertexten. 

    Von zwei bis 87 Jahren

    Sieben voll besetzte doppelstöckige Busse mit jeweils 70 Sitzplätzen wa­ren zuvor am frühen Pfingstmontagmorgen von verschiedenen Haltepunkten innerhalb der Diözese in Richtung Italien gestartet. Jüngs­te Pilger an Bord waren Kilian und Noah mit jeweils zwei Jahren. Als ältester Teilnehmer fuhr Pfarrer Albert Gliesche (87) aus Karbach mit. In jedem Bus erwartete die Pilger ein Leiterteam, das sich um Organisatorisches kümmerte sowie eine Mor­genandacht und Mediationen hielt, die auf das Leben und Wirken des heiligen Franz einstimmten. Erste Station war am Mon­tagmittag Kloster Neustift in Brixen/Südtirol. Beim Pontifikalamt in der Stiftsbasilika rief Bischof Friedhelm die Pilger auf, sich vom Geist Assisis und der Lebensweise des heiligen Franziskus elektrisieren zu lassen.  Nach 14-stündiger Fahrt kamen die Pilger wohlbehalten in Assisi an und bezogen ihre Hotelzimmer, zumeist innerhalb der Oberstadt Assisis. 30 haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter des Familienbundes der Katholiken (FDK) und der Familienseelsorge der Diözese sowie drei Priester und vier Dia­kone begleiteten die Pilger in Assisi.  Diözesanfamilienseelsorger Stephan Hartmann, FDK-Geschäftsführer Artur Eisenacher, Wolfgang Engert, Referent für Ehe- und Familienberatung der Diözese, und FDK-Vorsitzender Alfred Frank bildeten das Hauptleiterteam.  

    Für jede Altersgruppe

    Ab Dienstagnachmittag nahmen die Pilger an verschiedenen Veranstaltungen zum Thema „Auf den Spuren des heiligen Franziskus“ teil und besuchten Orte, an denen der Heilige gewirkt und gelebt hatte wie beispielsweise den Dom San Rufino, in dem das Taufbecken des heiligen Franziskus steht, oder die Kirche San Damiano, die er wieder aufbaute. Für jede Altersgruppe boten die Organisatoren ein eigenes Programm der „Spurensuche“ an, das auf Familien mit Kindern bis zu zehn Jahren, Kinder und Jugendliche von elf bis 14 Jahren, Jugendliche von 15 bis 20 Jahren und Erwachsene abgestimmt war. An jedem Tag feierte Bischof Friedhelm mit allen Pilgern außerdem ein Pontifikalamt. Während des Pontifikalamtes am Dienstagmorgen im Dom San Rufino segneten Bischof Friedhelm, Diözesanseelsorger Stephan Hartmann und weitere Priester und Diakone der Diözese jeden Pilger. Dies solle als symbolische Erneuerung der Taufe gelten, formulierte der Bischof. Danach erhielt jeder Pilger eine Halskette mit einem Tau-Anhänger aus Holz. Bischof Friedhelm bezeichnete das Zeichen des Franziskus als Verbindung jedes Einzelnen zu Gott als Vater und der Kirche als Mutter. Den Gottesdienst feierte au­ßer­dem eine Seniorengruppe aus Bad Neustadt mit, die mit Günter Werner, dem Leiter des Diözesanbüros Bad Neustadt, auf Assisi-Reise waren. Bischof Friedhelm begrüßte sie nach der Messe auf persönlich dem Domplatz. Das Bad Neustädter Ehepaar Brigitte und Wolfgang Krammer war begeistert von den rund 220 Kindern und Jugendlichen, die am Gottesdienst teilgenommen hatten. „Sie waren ganz andächtig dabei und können uns ein Vorbild sein“, sagte Wolfgang Krammer. 

    Beeindruckt 

    Darin stimmten sie mit vielen Pilgern, Bischof Friedhelm und dem Leiterteam überein. „Ich bin von euch beeindruckt“, lobte der Bischof die engagierten Jugendlichen während der ewigen Anbetung vor dem Grab des heiligen Franziskus, an der nur sie teilnehmen durften. Sie hatten am Abend zuvor spontan rund 100 Euro auf dem Marktplatz von Assisi gesammelt und das Geld dem deutschen Pilgerseelsorger, Franziskanerbruder Thomas Freidel, übergeben. Doch auch die Jugendlichen waren von ihrem Bischof begeistert. So machte dieser beispielsweise bei einem Spiel während eines Ausflugs der Jugendlichen mit  – und spendierte an einem Abend Eis für alle. „Der Bischof ist für sie wie ein Freund, und er geht offen auf sie zu“, erklärte eine Pilgerin.  

    Durchhaltevermögen

    Ein Höhepunkt der Wallfahrt war die Lichterprozession am Mittwochabend. Bischof Friedhelm und die Wallfahrer zogen mit Kerzen in den Händen rund vier Kilometer von der Basilika Santa Maria degli Angeli in der Unterstadt hinauf zur Kirche Sankt Peter in der Oberstadt. Nach der Ankunft gegen 23 Uhr lobte der Bischof das Durchhaltevermögen der Pilger, besonders das der Kinder. Am letzten Abend in der Basilika in La Verna, wo der heilige Franziskus seine Stigmata erhielt, lud der Bischof alle Pilger zum Familiensonntag in der Kilianioktav ein. Alle sollen ihre Pilgerhalstücher mitbringen, damit ihre Gemeinschaft für alle erkennbar werde und der Dom erfüllt werde von dem strahlenden Sonnengelb der Tücher. Sein besonderer Dank galt dem Leiterteam und allen Helfern. Die nächste Familienwallfahrt ist für das Jahr 2012 eingeplant und soll, wie schon 2006, nach Lourdes führen.  Leiterteam und Bischof zeigten sich am Schluss zufrieden mit dem Verlauf der Familienwallfahrt. Der Funke der Be­geis­terung sei in Assisi auf die Teilnehmer übergesprungen, fasste es Familienseelsorger Stephan Hartmann in Worte. Dies zeigte sich auch während der Verabschiedung am letzten Abend, als die Jugendlichen dem Bischof spontan ein Ständchen sangen.