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    Der Duft des Himmels

    Die hervorragend recherchierte Präsentation stellt unter anderem das Ursprungsland des echten Boswellia-Harzes (so der botanische Name des Weihrauchbaumes) im Dhofar, einer durch spezielle klimatische Bedingungen ausgezeichneten Region des Sultanats Oman im Süden der arabischen Halbinsel vor.
    Weihrauch, auf die glühende Kohle gestreut, löst sich in die Luft auf und spricht doch die Sinne unmittelbar an. Der süße Duft des echten Weihrauchharzes wird nachweislich seit 4000 Jahren verwendet: für kultische, medizinische, aber auch ganz profane Zwecke.“ Dies sagte Ausstellungsmacher und Orientkenner Klaus Christof bei der Eröffnung der Schau „Weihrauch – Der Duft des Himmels“, die in der historischen Rathaushalle in Kitzingen gezeigt wird (10 bis 18 Uhr). Letzte Chance der Besichtigung ist am 3. September. Danach geht die Ausstellung auf Wanderschaft: Geplant sind Stationen in Berlin und den Vereinigten Arabischen Emiraten. „Die Leute dort besinnen sich langsam wieder auf ihre eigene Kultur“, erklärte Christof.

    Nach Ausstellungen über indische Götter und Miniaturmalerei und einer Schau über den Pflanzenstoff „Henna“ in den vergangenen Jahren wandte sich Christof – selbst lange auf der arabischen Halbinsel tätig – dem Weihrauch zu. Ein Thema, das ihn vor allem deswegen fasziniert, weil das Räucherharz auch in unserem Kulturkreis bekannt ist. „Weihrauch verbindet Europa mit Südarabien“, meint Christof.
    Die hervorragend recherchierte Präsentation stellt eingangs das Ursprungsland des echten Boswellia-Harzes (so der botanische Name des Weihrauchbaumes) im Dhofar, einer durch spezielle klimatische Bedingungen ausgezeichneten Region des Sultanats Oman im Süden der arabischen Halbinsel vor. Die botanische Seite des Weihrauchs, seine Ernte, der Handel über die antike Weihrauchstraße und seine alltägliche Verwendung in Arabien erläutern weitere Schautafeln der Ausstellung. In einer Vitrine, die zahlreiche Räucherstoffe präsentiert, findet sich auch Weihrauch-Kaugummi, der wie vor Jahrtausenden noch heute gegen Mundgeruch und zur Zahnfleischmassage eingesetzt wird.

    Sammlung Christof
    Was die kultische Verwendung des Weihrauchs angeht, schlägt die Schau den Bogen von Ägypten, Mesopotamien, Persien und Israel über den phönizischen, griechischen und italischen Raum bis hin zur christlichen Verwendung. Die Exponate stammen großenteils aus der Sammlung Christofs. Als Leihgaben sind Repliken eisenzeitlicher Räucheraltärchen aus dem Orient, ägyptische Räucherarme, Räucherkästchen und -gefäße aus Bronze, aus bunt bemalter Keramik oder aus intarsiertem Holz zu sehen. Die diözesane Kunstsammlung steuerte ein Räuchergefäß aus dem Lüttich des zwölften Jahrhunderts bei. Und sogar ein elektrisch betriebener Brenner aus Saudi-Arabien ist zu bestaunen.
    Wer Weihrauch nur aus der Kirche kennt, nimmt seine heutige Anwendungen in der Medizin möglicherweise überrascht zur Kenntnis. Die Schau zeigt demgegenüber die jahrtausendelange vielfältige Tradition der Weihrauchverwendung. Und manch einer bekommt vielleicht Lust auf einen Weihrauch-Kaugummi.