Da darf auch das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) nicht abseits stehen. Struktur und Arbeitsweise sind dort schon seit Jahren immer wieder Thema. Ein auch nach außen hin deutlich wahrnehmbares Signal dafür ist etwa die Verlagerung des Sitzes von Bad Godesberg nach Berlin.
Allerdings ist auch beim ZdK nach wie vor vieles unerledigt, nicht zuletzt weil die Beteiligung am Synodalen Weg sehr viel Kraft und Ressourcen gebunden hat. Von daher ist es verständlich, wenn – wie bei der jüngsten Vollversammlung – aus dem Gremium kritische bis pessimistische Töne kommen, geht es um die Bilanz des Wegs und vor allem um den Blick in die Zukunft. Wiewohl das ZdK nicht Initiator des Synodalen Wegs war, sondern sich auf Bitten der Bischofskonferenz beteiligt hat, ist die Zukunft des ZdK mit der des Projekts verknüpft .
Deshalb braucht das ZdK eine klare Positionierung und klare Forderungen, aber auch diplomatisches Geschick und Durchhaltevermögen. Kampfparolen und Maximalforderungen sind da ebenso wenig zielführend wie eine grundsätzliche Frontstellung gegen „die Bischöfe“, weil es diese „Front“ so nicht gibt. Das hat der Synodale Weg gezeigt. Und noch etwas hat er gezeigt: Es macht schon einen Unterschied, ob ich mein Engagament – da mit meiner beruflichen Tätigkeit bei Mutter Kirche vereinbar – quasi haupt-
amtlich erbringen kann oder ehrenamtlich nebenbei leisten muss. Beim erforderlichen Arbeitsaufwand wie auch bei der Zusammensetzung des Gremiums muss das Beachtung finden, damit der Basisbezug nicht verloren geht, weil Lobbyisten und Funktionäre den Ton angeben.
Wolfgang Bullin