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    Eisenkugel von Kunstschmied Roland Gräf

    Der Besinnungsweg Retztal ist um eine neue Station reicher

    Wanderer kommen zwischen Retzstadt und Retzbach im Landkreis Main-Spessart auf ihre Kosten. Hier verläuft der über 13 Kilometer lange Besinnungsweg Retztal. Er verbindet den Glauben mit den Reizen der Landschaft – und ist seit Kurzem um eine Station reicher.

    Auf einem Steinsockel ruht eine Blätter­kugel aus Eisen, der Witterung ausgesetzt und langsam rostend. Goldene Blätter blinken zwischen den dunklen hervor. Sie stehen für die liebevolle Gegenwart Gottes in Welt und Natur. Im Inneren der Kugel sitzt eine Menschengestalt in nachdenklicher Haltung.

    So sieht sie aus, die neue Station „Schöpfung bewahren“ des Besinnungswegs Retztal. Die kreative Arbeit rund um das Schicksalsthema Umweltschutz hatte Kunstschmied Roland Gräf in Himmelstadt übernommen. Standort seines Werks ist der Benediktusberg.

    „Gott, Mensch und Schöpfung – das Zusammenwirken dieser drei Elemente ist lebenswichtig“, sagt Pastoralreferentin Barbara Stockmann bei der Andacht zur Einweihung der Station. In Zeiten von Umweltzerstörung und Klimakrise sei es wichtig, nicht länger zu schweigen – auch wenn viele Menschen sagen, man könne ja sowieso nichts dagegen bewirken. Das eigene Verhalten zu hinterfragen und zu ändern sei jedoch allen möglich.

    Um Hoffnung hochzuhalten

    Pfarrer i. R. Gerold Postler, dem Besinnungsweg seit Jahrzehnten verbunden, segnet die Station mit Weihwasser. Sie soll nach seinen Worten eine Ermutigung zur Hoffnung sein. Barbara Gehrig vom Vorstand des Trägervereins des Besinnungswegs sieht in dem Kunstwerk ebenfalls etwas Ermutigendes. „Die Menschen haben Angst vor dem Klimakollaps. Wer, wenn nicht wir Christen, könnte die Hoffnung hochhalten?“

    Ideengeber für den Retztaler Besinnungsweg war Eucharistinerpater Fritz Schaub aus dem mittlerweile geschlossenen Retzstadter Kloster. Dieser hatte das Projekt ab Mitte der 1990er Jahre zusammen mit einer Gruppe Gleichgesinnter und dem damaligen Pfarrer von Retzbach und Retzstadt, Gerold Postler, entwickelt. Nach mehrjähriger Planung wurde der Besinnungsweg an Christi Himmelfahrt 1999 eingeweiht.

    Ausblick über das Maintal

    Anna Post, die noch heute im Vorstand des Trägervereins aktiv ist, war von Anfang an dabei. Sie freut sich, dass die Gemeinde Zellingen, zu der Retzbach gehört, das Stück Land für die Station „Schöpfung bewahren“ zur Verfügung gestellt hat. Sitzbänke laden dort zum Ausruhen ein. Post liebt die Vielfalt von Landschaft, Flora und Fauna auf dem Besinnungsweg: „Überall gibt es viel Schönes zu entdecken, darunter auch einen fabelhaften Ausblick über das Maintal.“ Geschnitzte Hinweisschilder zeigen die attraktivsten Aussichtspunkte an. Barrierefrei sei der Besinnungsweg leider nicht, nur der im Retztal entlang des Radwegs gelegene Teil sei problemlos auch mit Rollstuhl oder Kinderwagen zu bewältigen.

    Den über 13 Kilometer langen Rundweg können Wanderer am Stück, aber auch in zwei sieben und neun Kilometer langen Abschnitten zurücklegen. Von der Retz­bacher Wallfahrtskirche „Maria im Grünen Tal“ geht es über Benediktusberg und Breitfeldhöhe nach Retzstadt und von dort wieder zurück.

    Den Weg säumen viele Stationen, die Impulse zu Glauben und Leben geben. Menschen aus der Umgebung haben sich hier eingebracht, von der Schülerin bis zum professionellen Künstler.

    Von Karen Anke Braun

    Die reine Laufzeit für den gesamten Weg beträgt zwischen drei und vier Stunden. Wer die Wanderung lieber mit einer Gruppe angeht, findet Informationen zu Führungen im Internet unter www.retzstadt.de. Telefonische Erkundigungen sind möglich im Pfarramt unter der Rufnummer 09364 9930. Dort ist für zwei Euro auch ein Faltplan erhältlich.

    Der Trägerverein Besinnungsweg Retztal lädt am Sonntag, 20. Juli, zur Sonnenaufgangswanderung ein. Treffpunkt ist um 4 Uhr an der Pfarrkirche in Retzstadt. Die meditative Wanderung steht unter dem Leitwort „Gott mit allen Sinnen suchen“. Um etwa 7 Uhr feiern die Teilnehmer an der Station „Pflug“ einen Gottesdienst mit Domvikar Paul Weismantel. Danach sind alle zum gemeinsamen Frühstück ins Retzstadter Pfarrheim eingeladen.