Laut ist es hingegen auf der anderen Straßenseite. Vor dem Erzbischöflichen Haus, in dem der Papst übernachtet hat, rufen italienische Jugendliche bereits vor 8 Uhr morgens nach Benedikt XVI. „Diese Papstjubelshow“ – Bernd schüttelt den Kopf. „Ich bin nicht sicher, ob das der Wille des Herrn ist“, meint der junge Mann. Ihm sei das eine Nummer zu „krass“. Überhaupt sei der Weltjugendtag viel heftiger, als er es sich vorgestellt habe.
Die innere Spannung wächst
Seit August 2004 arbeitet Bernd im WJT-Büro. Nun dauert der Weltjugendtag nur noch zwei Tage, dann ist er vorbei und mit ihm auch Bernds Arbeit. „Das ist ein komisches Gefühl“, versucht der FSJ’ler zu beschreiben. Die innere Spannung wachse stetig an, bis der Weltjugendtag beginne. „Und dann ist er auch schon fast wieder vorbei“, sagt Bernd etwas traurig.
Während des Weltjugendtages ist Bernd hauptsächlich Ansprechpartner für die Begegnungszentren. Doch auch beim Italienertreffen am Mittwochabend, 17. August, im Kölner Rhein-Energie-Stadion musste er als stellvertretender Programmleiter zur Stelle sein. Seine Aufgabe? „Italiener beruhigen“, sagt Bernd und lacht. Doch Mittwochabend sei ihm zeitweise schon mulmig gewesen, gibt er zu. „60000 durften ins Stadion, 80000 wollten rein“, bringt er das Problem auf den Punkt. Fingerspitzengefühl sei in solchen Situationen gefragt. „Beispielsweise wollte eine Gruppe geistig Behinderter rein, obwohl der Behindertenbereich schon besetzt war“, erzählt Bernd. Die behinderten Jugendlichen wegschicken, das wollte der Theilheimer nicht. „Also haben wir sie mit Begleitpersonen hinter die Bühne gebracht. Dort war noch Raum, und sie fanden diese außergewöhnlichen Plätze sehr spannend“, sagt Bernd zufrieden.
Überstunden abbauen
Das FSJ von Bernd endet eigentlich erst am 31. August. Doch schon am 23. August beginnt er seine Ausbildung zum Erzieher. Das sei kein Problem, denn: „Die restlichen Tage werde ich Überstunden vom Weltjugendtag abbauen.“