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    Alles Wissenswerte rund um Papst Leo XIV. und seine ersten 100 Tage im Amt...

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    Den Mangel der Zeit spüren

    Ein Jubiläum feiert die Altenpflegeschule der Stiftung Juliusspital in wenigen Tagen: Seit einem halben Jahrhundert gibt es diese Ausbildungseinrichtung. Die Schule ist nach Einschätzung der Verantwortlichen heute wichtiger denn je. Zahlreiche Infos zur Altenpflege gibt es am 14. Juni (10 bis 15.30 Uhr) und am 15. Juni (von 10 bis 14 Uhr) beim Tag der offenen Tür.

    „Es war 1963 sehr weitsichtig und vorausschauend von der damaligen Leitung der Stiftung Juliusspital, eine Berufsfachschule für Altenpflege zu gründen", sagt Oberpflegamtsdirektor Walter Herberth. Vorausgegangen waren im November 1960 erste Gespräche über die Gründung einer Altenpflegeschule für Klosterfrauen mit dem Diözesan-Caritas-Verband. Als die Berufsfachschule für Altenpflege des Juliusspitals am 15. April 1963 mit fünf Schülerinnen unter Leitung der inzwischen verstorbenen Oberzeller Franziskanerin Schwester Ehrenfrieda Wich startete, war diese Schule die erste ihrer Art in Unterfranken, nach München die zweite bayernweit und nach Köln die dritte deutschlandweit.

    Erinnerungen an früher

    „Schwester Ehrenfrieda wurde Weißer Riese genannt", erinnert sich Marianne Beig an den Kosenamen der damalige Schulleiterin. „Sie war groß und kräftig, ein sehr lustiger Mensch und hatte ein unvergessliches ansteckendes Lachen. Sie bog sich immer vor Lachen", erzählt die 71-jährige Beig, die damals nach einjähriger Ausbildung 1967 in der Altenpflegeschule abschloss. In ihrer Klasse waren 15 Mitschüler, darunter sogar eine Gräfin. Marianne Beig, die später zehn Jahre im Würzburger Ehehaltenhaus und danach weitere zehn Jahre auf der Neuro-Station der Uni-Klinik arbeitete, bewahrt ihre Abschluss-Urkunde noch immer in einer Extra-Mappe auf.

    Seit den Tagen, als Marianne Beig ihren Abschluss machte, hat sich Vieles geändert. Die einstige Altenpflegeschule mit einjähriger Ausbildung ist heute eine Berufsfachschule für Altenpflege; die Vollzeit-Ausbildungsdauer beträgt drei Jahre, erläutert Schulleiterin Ursula Mangold. Rund 80 Schüler besuchen derzeit die Altenpflegeschule. Sie kommen aus zirka 40 Kooperationspartnern aus ganz Franken. Aufgrund der älter werdenden Gesellschaft gebe es nicht nur im Seniorenstift des Juliusspitals, sondern auch insgesamt einen immer größeren Bedarf an Fachkräften im Bereich Altenpflege, sagt Mangold.
    Laut Franz-Josef Steingasser, Leiter des Geschäftsbereichs Seniorenstift, Hospiz und Bildungseinrichtungen der Stiftung Juliusspital, liegt das Durchschnittsalter für den Eintritt ins Seniorenstift heutzutage bei 85 Jahren. Eine Herausforderung für die Altenpflege sieht Steingasser in der zunehmenden Anzahl von an Demenz erkrankten Personen im hohen Alter. Dem wachsenden Bedarf an Pflegekräften, der durch die geburtenstarken Jahrgänge auf die Pflege zukommt, steht nach Steingassers Einschätzung ein geringerer Anteil an Nachwuchskräften gegenüber.

    Beruf mit Zukunft

    Steingasser unterstreicht: „Altenpflegerin und Altenpfleger ist auf alle Fälle ein zukunftssicherer Beruf." Und das Juliusspital habe aufgrund der hauseigenen Berufsfachschule zum Glück ein hohes Potenzial an eigenem Pflegenachwuchs, so Steingasser. „Denn das Juliusspital legt unverändert großen Wert auf einen hohen Anteil an Fachkräften." Der Fachkräfteanteil unter den rund 150 Beschäftigten im Seniorenstift sei mit 70 Prozent (vorgeschrieben sind 50 Prozent) mehr als erfüllt.

    „Die Schulgründung steht voll und ganz im Sinne des juliusspitälischen Stiftungsauftrages immer den jeweiligen Mangel der Zeit zu spüren und diesen nach Möglichkeit zu beheben", betont Oberpflegamtsdirektor Herberth.

    Frank Kupke