Hinweis

Ihre Browserversion wird leider nicht mehr unterstüzt. Dies kann dazu führen, dass Webseiten nicht mehr fehlerfrei dargestellt werden und stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Wir empfehlen Ihnen, Ihren Browser zu aktualisieren oder einen der folgenden Browser zu verwenden:

Das Dunkel erhellen

Die Kartause sei kein Museum wie alle anderen, sondern zeige sich den Betrachtern als Programm, so Domkapitular Dr. Jürgen Lenssen. Die Museumsnacht mit ihrem außergewöhnlichen und gelungenen Experiment kam bei den Besuchern gut an.
ASTHEIM. Auf durchwegs positive Resonanz ist bei den Besuchern die Museumsnacht im ehemaligen Kartäuserkloster in Astheim gestoßen. Das außergewöhnliche und gelungene Experiment hatte der örtliche Freundeskreis des Museums angestoßen und organisiert. Eröffnet wurde die Museumsnacht mit einem Gottesdienst in der Konventskirche, den Bischof Friedhelm, assistiert von Diakon Rudolf Reuter, zelebrierte. Seine Predigt stellte er unter das Motto „Mit dem Herzen sehen und sensibel sein für die Not der anderen“. Die Schätze des Museums seien wie kleine Kerzen, die den Menschen befähigten, mit der Dunkelheit des Lebens umzugehen, sagte der Bischof.

Der Eucharistiefeier schlossen sich Themenführungen durch die Räume der Kartause an, die zum Gesamtkonzept der Diözesanmuseen im Bistum gehört. Der Vorsitzende des Freundeskreises, Karl-Peter Büttner, stellte die von ihm angebotene Führung unter das Motto „Marienbilder und Marienverehrung“. Dazu hatte er Werke aus dem 16. und 18. Jahrhundert ausgewählt, deren jeweilige Botschaften er den Besuchern entschlüsselte. Zu den vorgestellten Ausstellungsstücken zählte auch eine Figur „Maria in der Hoffung“, die Maria als Gottesgebährerin zeigt. Sie ist als Schrein ausgebildet, der nach der Öffnung im Inneren ein Jesuskind zeigt. Diese Darstellung sei äußerst selten und schlage eine Brücke zur Betrachtung Mariens als Tabernakel für den Leib Christi.
Konservator Dr. Wolfgang Schneider vom Kunstreferat der Diözese, widmete sich der Sammlung religiöser Motive auf Hinterglasbildern. Flachglas sei bei diesen Exponaten Bildträger wie schützende Bildoberfläche. Im 18. und 19. Jahrhundert habe es hohe Auflagen von Hinterglasbildern gegeben, die wegen ihrer geringen Herstellungskosten für die breite Masse erschwinglich gewesen seien. Die Bilder zeigten vorrangig beliebte Motive der Volksfrömmigkeit wie Patrone und Nothelfer und seien Zeugnisse ausgereifter Handwerkskunst, die sich auf Nachfrage hin orientierte. Vielfältigkeit und Häufigkeit von Hinterglasbildern belegten das tiefe Verlangen nach religiösen Bildern im persönlichen Umfeld. Domkapitular Dr. Jürgen Lenssen, Kunstreferent der Diözese, stellte den Besuchern die Klosterkirche mit denKunstwerken des 17. und 18. Jahrhunderts als Zeugnis für Frömmigkeit und Wirken des Kartäuserordens vor.
Bei der abschließenden Begegnung ipflichteten viele Lenssen bei, die Kartause sei kein Museum wie alle anderen, sondern zeige sich den Betrachtern als Programm. Der Museumsnacht war an der Pfarrkirche von Volkach die Begrüßung des Bischofs vorausgegangen, der sich anschließend in das Goldene Buch der Stadt eingetragen und in Astheim auch der kleinen Dorfkirche einen Besuch abgestattet hatte.