Alles Wissenswerte rund um Papst Leo XIV. und seine ersten 100 Tage im Amt erfahren Sie im Sonntagblatt.
Damit’s so richtig Krach macht
SÖMMERSDORF. Ziemlich laut sind sie, schließlich sollen sie die Kirchenglocken am Karfreitag und Karsamstag ersetzen: Die hölzernen Klapperkästen, die seit alters her in katholischen Orten von Kindern mit rhythmischem Drehen durch die Straßen der Dörfer getragen werden. Robert Seemann aus Sömmersdorf (Dekanat Schweinfurt-Nord) hat in knapp 50 Jahren an die 150 Stück gefertigt, „damit der Brauch erhalten bleibt“.
Holz dominiert in der Werkstatt von Robert Seemann, auf den Werkbänken liegen kleine ausgesägte Brettchen und Hämmerchen, Walzen mit Noppen und Griffen. Daneben einige Hohlkästen – „aus Fichtenholz, denn das Weichholz gibt einen schöneren Klang“, erklärt der 68-Jährige. Den Griff fertigt er dagegen aus Eschenholz, „das ist elastischer“. Mit Holz kennt er sich aus, schließlich wurde er in eine Zimmerei hinein geboren, lernte selbst dieses Handwerk. Zwar musste er beruflich in einer Baufirma mehr mit Betonbau umgehen. Dennoch: Das feine Hantieren, Basteln mit dem Werkstoff Holz liegt ihm, „das ist mein Schwarm“, sagt der Rentner.
1958 fing alles an
Vor ihm liegt eine Walze aus festem, aber elastischem Buchenholz. 15 Zapfen steckt er spiralförmig hinein: „Die sind aus Eiche, das ist härter“, weiß Seemann. Die fünf Hämmerchen, die durch die Kurbelbewegung von den Zapfen abwechselnd gehoben werden und dann auf das Holz fallen, sind ebenfalls aus Buche. Sie erzeugen ein lautes Klappern, wie der Sömmersdorfer an einem fertig gestellten, beim näheren Hinsehen bereits älteren Klapperkasten demonstriert. Die Jahreszahl 1958 ist darauf eingeschnitzt, dazu das Zeichen Seemanns: R.S. „Das war mein erster Kasten“, erinnert er sich, „als 20-Jähriger“.
Vorbild dafür war eine Eigenproduktion eines leichten, feinen Modelles, das sein Vater sich einst ausgedacht hat. Denn früher schleppten sich gerade die kleineren Ministranten mit großen Holzkästen durch die Dorfstraßen. Doch Robert Seemanns Vater fiel 1943 im Zweiten Weltkrieg, gerade als der Sohn fünf Jahre alt war. Als er dann in das Klapperer-Alter kam, hatten zwar seine Freunde die schönen Modelle, er selbst musste heulend mit einem geliehenen großen Gerät zum Karfreitagsgottesdienst rufen. Diese „rührselige Geschichte“, wie sie der Rentner heute nennt, hat sich ihm eingebrannt: In eine solche Situation sollten seine und andere Kinder nicht kommen müssen.
Über 150 Stück gefertigt
Auf dem Dachboden der durch den Tod des Vaters notgedrungen stillgelegten elterlichen Zimmereiwerkstatt fand der Heranwachsende dann Ersatzteile der Klapperkästen. Von einem Nachbarn lieh er sich ein vom Vater gefertigtes Modell und baute es nach. „Mal fünf, mal zehn Stück, serienmäßig eben“, damit sich der Aufwand auch rentierte. Über die Jahre kamen an die 150 Stück zusammen, rechnet Seemann nach. Die meisten blieben im Dorf, manches Stück aber wanderte auch nach Brebersdorf, Egenhausen, Wasserlosen oder Oerlenbach.
„Das kann man jederzeit reparieren“, verweist der Kastenbauer auf Schrauben, die den Hohlkörper zusammen halten. „Die Kinder setzen sich schon mal drauf“, hat er erfahren. Und natürlich wird die Kurbel auch mal zurückgedreht, so dass die Holznoppen abbrechen. „Das ist alles Handarbeit“, erklärt er mit Blick auf die geleimten Teile, auf die auf acht Millimeter Stärke gehobelten Brettchen des Kastens, auf die gedrechselte Walze. Verdient ist dabei nichts, „reine Spielerei. Ich mach’s halt für die Kinder. Und dass der Brauch erhalten bleibt“, sagt Seemann, der auch Vorsitzender der Fränkischen Passionsspiele Sömmersdorf ist. Eigentlich wollte er im letzten Jahr mit dem Bauen von Klapperkästen aufhören. Jetzt hat er sich doch noch einmal überreden lassen. Und beim Blick auf seine
48-jährige „Laufbahn“ meint er: „Die 50 kriegen wir auch noch voll“.
Holz dominiert in der Werkstatt von Robert Seemann, auf den Werkbänken liegen kleine ausgesägte Brettchen und Hämmerchen, Walzen mit Noppen und Griffen. Daneben einige Hohlkästen – „aus Fichtenholz, denn das Weichholz gibt einen schöneren Klang“, erklärt der 68-Jährige. Den Griff fertigt er dagegen aus Eschenholz, „das ist elastischer“. Mit Holz kennt er sich aus, schließlich wurde er in eine Zimmerei hinein geboren, lernte selbst dieses Handwerk. Zwar musste er beruflich in einer Baufirma mehr mit Betonbau umgehen. Dennoch: Das feine Hantieren, Basteln mit dem Werkstoff Holz liegt ihm, „das ist mein Schwarm“, sagt der Rentner.
1958 fing alles an
Vor ihm liegt eine Walze aus festem, aber elastischem Buchenholz. 15 Zapfen steckt er spiralförmig hinein: „Die sind aus Eiche, das ist härter“, weiß Seemann. Die fünf Hämmerchen, die durch die Kurbelbewegung von den Zapfen abwechselnd gehoben werden und dann auf das Holz fallen, sind ebenfalls aus Buche. Sie erzeugen ein lautes Klappern, wie der Sömmersdorfer an einem fertig gestellten, beim näheren Hinsehen bereits älteren Klapperkasten demonstriert. Die Jahreszahl 1958 ist darauf eingeschnitzt, dazu das Zeichen Seemanns: R.S. „Das war mein erster Kasten“, erinnert er sich, „als 20-Jähriger“.
Vorbild dafür war eine Eigenproduktion eines leichten, feinen Modelles, das sein Vater sich einst ausgedacht hat. Denn früher schleppten sich gerade die kleineren Ministranten mit großen Holzkästen durch die Dorfstraßen. Doch Robert Seemanns Vater fiel 1943 im Zweiten Weltkrieg, gerade als der Sohn fünf Jahre alt war. Als er dann in das Klapperer-Alter kam, hatten zwar seine Freunde die schönen Modelle, er selbst musste heulend mit einem geliehenen großen Gerät zum Karfreitagsgottesdienst rufen. Diese „rührselige Geschichte“, wie sie der Rentner heute nennt, hat sich ihm eingebrannt: In eine solche Situation sollten seine und andere Kinder nicht kommen müssen.
Über 150 Stück gefertigt
Auf dem Dachboden der durch den Tod des Vaters notgedrungen stillgelegten elterlichen Zimmereiwerkstatt fand der Heranwachsende dann Ersatzteile der Klapperkästen. Von einem Nachbarn lieh er sich ein vom Vater gefertigtes Modell und baute es nach. „Mal fünf, mal zehn Stück, serienmäßig eben“, damit sich der Aufwand auch rentierte. Über die Jahre kamen an die 150 Stück zusammen, rechnet Seemann nach. Die meisten blieben im Dorf, manches Stück aber wanderte auch nach Brebersdorf, Egenhausen, Wasserlosen oder Oerlenbach.
„Das kann man jederzeit reparieren“, verweist der Kastenbauer auf Schrauben, die den Hohlkörper zusammen halten. „Die Kinder setzen sich schon mal drauf“, hat er erfahren. Und natürlich wird die Kurbel auch mal zurückgedreht, so dass die Holznoppen abbrechen. „Das ist alles Handarbeit“, erklärt er mit Blick auf die geleimten Teile, auf die auf acht Millimeter Stärke gehobelten Brettchen des Kastens, auf die gedrechselte Walze. Verdient ist dabei nichts, „reine Spielerei. Ich mach’s halt für die Kinder. Und dass der Brauch erhalten bleibt“, sagt Seemann, der auch Vorsitzender der Fränkischen Passionsspiele Sömmersdorf ist. Eigentlich wollte er im letzten Jahr mit dem Bauen von Klapperkästen aufhören. Jetzt hat er sich doch noch einmal überreden lassen. Und beim Blick auf seine
48-jährige „Laufbahn“ meint er: „Die 50 kriegen wir auch noch voll“.