Hinweis

Ihre Browserversion wird leider nicht mehr unterstüzt. Dies kann dazu führen, dass Webseiten nicht mehr fehlerfrei dargestellt werden und stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Wir empfehlen Ihnen, Ihren Browser zu aktualisieren oder einen der folgenden Browser zu verwenden:

Probeabo des Magazins bestellen

Alles Wissenswerte rund um Papst Leo XIV. und seine ersten 100 Tage im Amt erfahren Sie im Sonntagblatt.

    Alles Wissenswerte rund um Papst Leo XIV. und seine ersten 100 Tage im Amt...

    Mehr

    Christliches „Anhimmeln“

    Können Sie sich daran erinnern, wann Sie das letzte Mal jemanden „angehimmelt“ haben? Im Volksmund sagen wir gerne auch: „Ich habe ein Auge auf ... geworfen.“

    Evangelium

    In jener Zeit sagte Johannes – einer der Zwölf – zu Jesus: Meister, wir haben ge­sehen, wie jemand in deinem Namen  Dämonen austrieb; und wir versuchten, ihn daran zu hindern, weil er uns nicht nachfolgt. Jesus erwiderte: Hindert ihn nicht! Keiner, der in meinem Namen Wunder tut, kann so leicht schlecht von mir reden. Denn wer nicht gegen uns ist, der ist für uns. Wer euch auch nur einen Becher Wasser zu trinken gibt, weil ihr zu Christus gehört – amen, ich sage euch: Er wird nicht um seinen Lohn kommen. Wer einen von diesen Kleinen, die an mich glauben, zum Bösen verführt, für den wäre es besser, wenn er mit einem Mühlstein um den Hals ins Meer geworfen würde. Wenn dich deine Hand zum Bösen verführt, dann hau sie ab; es  ist besser für dich, verstümmelt in das Leben zu gelangen, als mit zwei Händen in die Hölle zu kommen, in das nie erlöschende Feuer. Und wenn dich dein Fuß zum Bösen verführt, dann hau ihn ab; es ist besser für dich, verstümmelt in das Leben zu gelangen, als mit zwei Füßen in die Hölle geworfen zu werden. Und wenn dich dein Auge zum Bösen verführt, dann reiß es aus; es ist besser für dich, einäugig in das Reich Gottes zu kommen, als mit zwei Augen in die Hölle geworfen zu werden, wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt. Markus 9,38–43.45.47–48   Können Sie sich daran erinnern, wann Sie das letzte Mal jemanden „angehimmelt“ haben? Im Volksmund sagen wir gerne auch: „Ich habe ein Auge auf ... geworfen.“ Die Augen konzentrieren, richten sich auf „etwas“ aus, ja fixieren „etwas“. Wir sind gewissermaßen „ganz Auge“ für jemanden oder „etwas“.   In einer Zeit, in der wir Menschen einer Vielzahl von „Blick-Punkten und Augen-Blicken“ zugewandt und ausgesetzt sind, hören wir die Worte Jesu im heutigen Evangelium wesentlich dichter, als zu anderen, „bild-ärmeren“ Zeiten, in denen das Leben nicht so stark „ge-bild-et“ wurde. Denken Sie nur an die Zahl der digitalen Bilder, die bei Ihnen auf dem Smartphone und auf dem Computer gespeichert sind. Viele von uns erinnern sich noch an Zeiten, in denen man tagelang auf die „Entwicklung der Bilder“ warten musste. Fotos konnte man nicht sofort sehen: Sind sie scharf, ver­wackelt, unter- beziehungsweise überbelichtet? Auch im Zusammenhang mit unserem Bildungssystem erleben wir immer wieder eine Bilder- und Informationsflut, so dass ein gründliches „Entwickeln“ und „Beleuchten“ der Inhalte hinter und in den Bildern zu oft ausbleibt. Leider!   Nun hören wir von Jesus eine Aussage, die sehr viel mit Bildern und Bildung zu tun hat: „Und wenn dich dein Auge zum Bösen verführt, dann reiß es aus; es ist besser für dich, einäugig in das Reich Gottes zu kommen, als mit zwei Augen in die Hölle geworfen zu werden.“ Verführen uns unsere Augen zum Bösen? Wenn ja, was würde es nützen, wenn wir nur noch mit einem Auge weiterhin irregehen würden?    Jesus trifft uns auch heute noch mitten in unserem Lebensstil, mitten in unserer Persönlichkeitsbildung! Worauf richten wir unsere Augen? Worauf blicken wir? Wie bilden wir uns unsere Meinung? Was bilden wir uns ein? Mit wem bilden wir Gemeinschaft im Kleinen und Großen? Worauf fokussieren wir unsere Augen-Blicke?   Der Blickwinkel Jesu will uns ermutigen, zu unterscheiden zwischen Gut und Böse, zwischen Irreführendem, das uns vor Augen kommt („das Böse“), und dem, was uns führt und ausbildet als Kinder Gottes („das Gute / Heiliger Geist“). Die Nach­haltigkeit und Verantwortungs­dimension Jesu sind es auch, die uns begeistern können!   Ein Impuls könnte sein: Fokussiere dein Auge auf das Lebendige, denn sonst werden deine Augen ver­nebelt und blind, und du könntest sie wirklich – im Bild des Evangeliums gesprochen – „ausreißen“, um nicht irrezugehen. Es geht nicht nur um das Motto einer großen deutschen Tageszeitung, „Bild dir deine Meinung“, sondern die Anforderung Jesu geht tiefer – „Bild dir dein Leben, deine Beziehung“ als Tochter oder Sohn Gottes.   Am 4. Oktober beginnt die Familiensynode im Vatikan. Die Synodalen sollten darauf achten, dass Ehen und Familien ihren Blick, ihren Fokus so setzen, dass sie sich als Ab-Bild der Guten Nachricht, der Liebe Christi ausbilden und so dem Aufbau des Reiches Gottes dienen.   Sich als Menschen und Liebende nach dem Vor-Bild Jesu „anhimmeln“, das wäre doch eine gute Übung, um auch weiterhin mit beiden Augen sehend durchs Leben gehen zu können …