Mit diesen Worten erzählt ein von dem Bildhauer Norbert Kleinlein gestalteter Gedenkstein am Haupteingang der Wallfahrtskirche „Maria de Rosario“ die Ursprungslegende von der Wallfahrt nach Dimbach und begründet gleichzeitig den ungewöhnlichen Sitz des Jesuskindes auf dem rechten Arm der Madonna statt dem linken. Welcher wahre Kern in der sagenhaften Wolfslegende steckt, ist heute nicht mehr zu klären. „Vieles liegt im Dunkel der Legenden“, zuckt auch Benediktinerpater Matthäus Sandrock, der als Pfarrer von Schwarzach, Schwarzenau und Reupelsdorf für die Seelsorge in der Filialkirche Dimbach zuständig ist, die Schultern.
Sicher ist jedoch, dass bereits im Jahre 1306 Abt Siegfried von Münsterschwarzach Vogteirechte über verschiedene Dörfer im Umland erworben hat, darunter auch Dimbach, das fortan als Klosterdorf zur Abtei gehörte. Grabungen in neuerer Zeit haben ergeben, dass die heutige dreischiffige Pfeilerbasilika auf einen romanischen Vorgängerbau zurückgeht. 1325 begannen dann die Mönche von Münsterschwarzach mit dem gotischen Ausbau, der mit einer urkundlich bezeugten Weihe 1334 zu Ende ging. Zunächst entstand vermutlich der Westturm als ältester Teil der Kirche; der von Kapelle und Sakristei flankierte Chor, Langhaus und Westempore folgten im 14. Jahrhundert. Zwischen 1334 und 1493 war Dimbach zudem Propstei und diente als Alterssitz der Äbte wie auch als „Ventil der Abtei“ zur Abschiebung missliebiger Konventualen.
Die Wolfslegende tauchte dann 1686 urplötzlich in einer Chronik des Münsterschwarzacher Paters Leopold Wohlgemuth auf, der – wohl vor dem Hintergrund zahlreicher Wolfsplagen im ganzen Land – von einem Wolfsmirakel aus dem Jahre 1313 berichtet. Ein anderer Chronist, Pater Ignatius Gropp, verlegte 1744 das Mirakel in das Jahr 1312 und fügte eine Legende des Bischofs Andreas von Gundelfingen hinzu, der 1313 zur Abwendung einer Hungersnot mit bloßen Füßen nach Dimbach gelaufen sei und wunderbare Erntehilfe erhalten habe. Chronist Gropp war es auch, der – angeregt durch den ungewöhnlichen Sitz des Jesuskindes sowie einen alten Bildstock in der Nähe der Kirche – das Motiv von der Vertauschung des Jesuskindes in die Wolfslegende einflocht. Auf diese Weise wurde Pilgern und Marienverehrern eine gleichermaßen wun-derbare wie glaubhafte Verknüpfung des Wolfsmirakels mit der in ihrer Gestaltung eigentümlichen Madonna geliefert. Zugleich erhielt die Wallfahrt nach Dimbach damit eine Berechtigung als uralte fromme Tradition.
Ab 1667 gibt es auch erste glaubhafte Zeugnisse einer Wallfahrt. Unbestrittenen Anteil daran hatte wohl die 1630 approbierte und 1661 neu gegründete Rosenkranzbruderschaft, die der Kirche vermutlich ihren Namen „Maria de Rosario“ („Maria im Rosenkranz“) einbrachte. Einzelne Wunderberichte führten dann zu einem Höhepunkt zwischen 1740 und 1770, bis mit der Säkularisation 1803 auch die Wallfahrt endete. Dimbach fiel zunächst der Pfarrei Gerlachshausen zu, nach deren Auflösung 1818 übernahmen Kapläne von Stadtschwarzach die Seelsorge. Seit 1950 gehört Dimbach zur Pfarrei Reupelsdorf, die seit den 80er Jahren vom Schwarzacher Pfarrer betreut wird.
Von lokaler Bedeutung.......
Den gesamten Artikel finden Sie in der aktuellen Printausgabe des Würzburger katholischen Sonntagsblattes.