Unter diese Bitte der Emmausjünger hatte Bischof Friedhelm auch seine Predigt gestellt. Diese Bitte sei eine bleibende Bitte, die in den kommenden Wallfahrtstagen zum Segen werden solle, bat der Bischof. Erfreut zeigte er sich darüber, wie tief die Verbundenheit der Menschen im Bistum Würzburg mit den Glaubensbringern des siebten Jahrhunderts verwurztelt sei. Kontinuität, Glaubenstiefe und Opferbereitschaft würden in der Wallfahrtswoche spürbar.
Der Bischof rief die Gläubigen dazu auf, den Glauben an Jesus Christus als Geschenk zu erkennen und ermunterte alle, dass der missionarische Eifer, der von den Frankenaposteln ausgegangen sei, in uns allen wieder Wurzeln schlagen möge.
Auch an den engen Kontakt Kilians mit dem Zentrum der Christenheit in Rom erinnerte Bischof Friedhelm in seiner Predigt. Diese Verbundenheit sei der Garant der weltumspannenden Einheit der Kirche und ein großes Geschenk, für das wir uns einsetzen sollten.
Den Wert der christlichen Ehe herauszustellen, so wie es die Frankenapostel getan hätten, mahnte der Bischof zum Schluss seiner Predigt an. Er forderte die Gläubigen dazu auf, Eheleuten in Krisenzeiten beizustehen und darüberhinaus Jugendlichen ein verlässliches Vorbild in punkto Ehe und Familie zu sein.
„Möge der Herr unsere Herzen in Flamme setzen und uns befähigen, ununterbrochen für die christlichen Werte einzustehen“, appellierte Bischof Friedhelm zum Abschluss seiner Predigt. Dann sei er sich sicher, „dass unsere Bitte‚ ‚Herr, bleibe bei uns‘, nicht vergeblich ausgesprochen wird.“
Musikalisch gestaltet wurde die Feier vom Domchor, Domsingknaben und Bläsern des Domchores unter der Leitung von Domkapellmeister Martin Berger und Michael Bottenhorn.
Die Frankenmärtyrer
Die drei Frankenapostel Kilian, Kolonat und Totnan werden besonders im Bistum Würzburg verehrt, weil sie in der Stadt am Main vor über 1300 Jahren den Märtyrertod erlitten haben. Um das Jahr 686 waren sie als Missionare aus Irland an den Main gekommen, um den christlichen Glauben zu verkünden, zu taufen und zu firmen. Während der Kilianifestwoche sind ihre Häupter im Kiliansdom aufgestellt. Als Bistumspatrone finden sie besondere Verehrung. Reliquien der Heiligen ruhen im Kiliansschrein in der Kiliansgruft der Neumünsterkirche, die Häupter werden während des Jahres in einem Bergkristallschrein im Altar des Domes aufbewahrt.