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Schwester Renatas Jahreskrippe im Mutterhaus der Würzburger Ritaschwestern
Biblisches Theater
In einem der Flure des Würzburger Mutterhauses der Ritaschwestern steht alljährlich bereits ab Anfang Dezember eine Krippe. Die gelernte Kindergärtnerin Schwester Renata Dopf stellt vom ersten Advent bis Mariä Lichtmess zwölf Szenen aus dem Neuen Testament nach – von „Mariä Verkündigung“ bis „Jesus segnet die Kinder“.
Schwester Renata und ihre Krippe haben vieles mit dem Wesen eines Schauspielhauses gemein. Die Ordensfrau ist Intendantin, Regisseurin, Kulissenbauerin und Maskenbildnerin in einem. Das Gebäude ihrer Krippe wandelt sich von Szene zu Szene: vom Haus der Base Elisabeth zum Stall von Bethlehem, vom Tempel in Jerusalem zum Haus in Kana, wo gerade die berühmte Hochzeit gefeiert wird.
Und immer wieder verwandeln sich auch die Landschaft und das Ambiente für die nächste biblische Darstellung. 18 Tiere, dazu Tische, Bänke und andere Requisiten verleihen den einzelnen Bildern Leben. Die „Stars“ jedoch sind 38 menschliche Figuren, die Schwester Renata, wie das meiste andere auch, selbst geschaffen hat und die sie mit viel Fingerspitzengefühl wie Schauspieler einsetzt. „Dieser Hirte hier wird auch als Diener eingesetzt, und später ist er einer der Hochzeitsgäste“, erläutert sie.
Schwester Renata kleidet ihre Figuren immer wieder um und bringt sie dabei in eine neue Haltung und Position. Aber nicht nur von Szene zu Szene wechseln manche Figuren Aussehen und Rolle; gelegentlich findet im Laufe der Zeit sogar eine „Evolution“ statt. „Diese Magd hier war früher einmal die Maria, aber irgendwie war ihr Kopf zu klein im Vergleich zu Josef, und so habe ich eine neue Maria gemacht, die besser zu ihrem Bräutigam passt.“ So einfach ist das.
Einfach? Kopf, Hände und Füße jeder Figur formte Schwester Renata aus einem Holzbrei. „Mit Holzstäbchen kann man die Masse, die sich so ähnlich wie Kloßteig anfühlt, noch genauer ausformen. Nach dem Trocknen verhält sich das Material wie Holz, und man kann mit Schnitzmesser und Schmirgelpapier weiter daran arbeiten.“ Mit Abtönfarben malt die Ritaschwester sodann Augen, Lippen, Haare und gegebenenfalls einen Bart auf. Zuletzt gibt es einen Überzug aus farblosem Lack. Jetzt leben die Gesichter.
Ein Kennzeichen der handwerklich-künstlerischen Begabung der Ordensfrau sind die klaren Gesichtszüge und die positive Ausstrahlung ihrer Figuren. Besonders schwierig zu formen sind die Hände. Dennoch gelang es Schwester Renata mit Geschick, Hände so zu gestalten, dass sie auch etwas halten können, einen Kelch etwa oder ein Körbchen...
Die Krippe im Mutterhaus ist bereits die zehnte, die sie geschaffen hat. Die allererste entstand an Schwester Renatas erstem Einsatzort in Lüdenscheid, wo ihre berufliche Laufbahn 1963 als Leiterin eines Kindergartens begann. Dort und an allen folgenden Wirkungsstätten ließ sie ihre Schöpfungen zurück. „Inzwischen habe ich große Schwierigkeiten mit meinen Gelenken – leider auch in den Händen“, bedauert die heute 70-jährige. „Ich hoffe, dass ich noch möglichst lange die Krippe wenigstens immer wieder auf- und umbauen kann.“
Auch zum Palmsonntag und zum Gründonnerstag stellt Schwester Renata biblische Szenen nach. Ihre Figuren wirken oft so lebendig, dass der Betrachter sogar Bewegung in ihre Gesten und Gesichter hineinzuinterpretieren vermag. Darauf angesprochen, meint Schwester Renata bescheiden: „Ich danke Gott, dass er mir diese Gabe verliehen hat!“ Selbstkritisch ist sie allemal: „Das ist jetzt der dritte erwachsene Jesus und die dritte Maria! Die Vorgänger waren mir halt nicht so gut gelungen.“ Viele Einzelbesucher, aber auch ganze Schulklassen, die Schwester Renatas Krippe gesehen haben und manchmal extra deshalb immer wieder im Mutterhaus vorbeischauen, sind fasziniert und begeistert. Und was kann einem Schauspielhaus eigentlich besseres passieren als das Publikum erreicht zu haben?
Schwester Renata und ihre Krippe haben vieles mit dem Wesen eines Schauspielhauses gemein. Die Ordensfrau ist Intendantin, Regisseurin, Kulissenbauerin und Maskenbildnerin in einem. Das Gebäude ihrer Krippe wandelt sich von Szene zu Szene: vom Haus der Base Elisabeth zum Stall von Bethlehem, vom Tempel in Jerusalem zum Haus in Kana, wo gerade die berühmte Hochzeit gefeiert wird.
Und immer wieder verwandeln sich auch die Landschaft und das Ambiente für die nächste biblische Darstellung. 18 Tiere, dazu Tische, Bänke und andere Requisiten verleihen den einzelnen Bildern Leben. Die „Stars“ jedoch sind 38 menschliche Figuren, die Schwester Renata, wie das meiste andere auch, selbst geschaffen hat und die sie mit viel Fingerspitzengefühl wie Schauspieler einsetzt. „Dieser Hirte hier wird auch als Diener eingesetzt, und später ist er einer der Hochzeitsgäste“, erläutert sie.
Schwester Renata kleidet ihre Figuren immer wieder um und bringt sie dabei in eine neue Haltung und Position. Aber nicht nur von Szene zu Szene wechseln manche Figuren Aussehen und Rolle; gelegentlich findet im Laufe der Zeit sogar eine „Evolution“ statt. „Diese Magd hier war früher einmal die Maria, aber irgendwie war ihr Kopf zu klein im Vergleich zu Josef, und so habe ich eine neue Maria gemacht, die besser zu ihrem Bräutigam passt.“ So einfach ist das.
Einfach? Kopf, Hände und Füße jeder Figur formte Schwester Renata aus einem Holzbrei. „Mit Holzstäbchen kann man die Masse, die sich so ähnlich wie Kloßteig anfühlt, noch genauer ausformen. Nach dem Trocknen verhält sich das Material wie Holz, und man kann mit Schnitzmesser und Schmirgelpapier weiter daran arbeiten.“ Mit Abtönfarben malt die Ritaschwester sodann Augen, Lippen, Haare und gegebenenfalls einen Bart auf. Zuletzt gibt es einen Überzug aus farblosem Lack. Jetzt leben die Gesichter.
Ein Kennzeichen der handwerklich-künstlerischen Begabung der Ordensfrau sind die klaren Gesichtszüge und die positive Ausstrahlung ihrer Figuren. Besonders schwierig zu formen sind die Hände. Dennoch gelang es Schwester Renata mit Geschick, Hände so zu gestalten, dass sie auch etwas halten können, einen Kelch etwa oder ein Körbchen...
Die Krippe im Mutterhaus ist bereits die zehnte, die sie geschaffen hat. Die allererste entstand an Schwester Renatas erstem Einsatzort in Lüdenscheid, wo ihre berufliche Laufbahn 1963 als Leiterin eines Kindergartens begann. Dort und an allen folgenden Wirkungsstätten ließ sie ihre Schöpfungen zurück. „Inzwischen habe ich große Schwierigkeiten mit meinen Gelenken – leider auch in den Händen“, bedauert die heute 70-jährige. „Ich hoffe, dass ich noch möglichst lange die Krippe wenigstens immer wieder auf- und umbauen kann.“
Auch zum Palmsonntag und zum Gründonnerstag stellt Schwester Renata biblische Szenen nach. Ihre Figuren wirken oft so lebendig, dass der Betrachter sogar Bewegung in ihre Gesten und Gesichter hineinzuinterpretieren vermag. Darauf angesprochen, meint Schwester Renata bescheiden: „Ich danke Gott, dass er mir diese Gabe verliehen hat!“ Selbstkritisch ist sie allemal: „Das ist jetzt der dritte erwachsene Jesus und die dritte Maria! Die Vorgänger waren mir halt nicht so gut gelungen.“ Viele Einzelbesucher, aber auch ganze Schulklassen, die Schwester Renatas Krippe gesehen haben und manchmal extra deshalb immer wieder im Mutterhaus vorbeischauen, sind fasziniert und begeistert. Und was kann einem Schauspielhaus eigentlich besseres passieren als das Publikum erreicht zu haben?