Was dabei überwiegt, hängt von verschiedenen Faktoren ab, maßgeblich von der eigenen Sicht auf die Dinge. Und die wiederum unterliegt auch wieder Einflussfaktoren wie Erlebnissen, Erfahrungen, Prägungen. In unserer Zeit sind das auch immer mehr Erfahrungen und Erlebnisse, die man nicht selbst gemacht, sondern medial, also über Medien, vermittelt bekommen hat. Dazu ist die Bandbreite der Möglichkeiten, über die der moderne Mensch Informationen, Erlebnisse und Erfahrungen vermittelt bekommt, enorm gewachsen. Jedoch gilt der Grundsatz des klassischen Narichtengeschäfts, dass vor allem schlechte Nachrichten gute Nachrichten sind, auch für die neuen Verbreitungswege. Katastrophen, Unglücksfälle, Verbrechen und Negativschlagzeilen erregen nun einmal mehr Aufmerksamkeit als die Nachricht, dass alles seinen geregelten Gang geht und nichts Fürchterliches passiert ist. Dabei ereignet sich hierzulande tagtäglich weitaus mehr Positives als Negatives, das Allermeiste davon aber im Verborgenen.
Positives stärker in den Blick zu rücken, ohne aber Negatives zu verschweigen – darin sehen wir in der Sonntagsblatt-Redaktion eine Aufgabe der Kirchenzeitung; eine zudem, die heute wichtiger ist als früher. Für unsere Arbeit an Bedeutung verloren hat dagegen die Aktualität; als Druckmedium ist man da den digitalen Wegen hoffnungslos unterlegen. Das erfordert Veränderung, Weiterentwicklung. Weil das allein – auch finanziell – nicht mehr zu schaffen ist, gehen wir das gemeinsam mit einem guten Dutzend weiterer Kirchenzeitungstitel an. Diese Kooperation wird Bewährtes weiterführen, aber auch Neues wagen. Zu Ostern gibt es die erste Ausgabe Ihres Sonntagsblattes im neuen Erscheinungsbild als Magazin. Freuen Sie sich darauf und bleiben Sie neugierig. Mehr dazu in den nächsten Wochen.
Wolfgang Bullin