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    Betend die Wolken durchstoßen

    Er, der Geist, um den wir bitten, ist Gottes personale Energie, ohne die wir nicht sein und nicht schaffen können, was uns in Taufe und Firmung aufgetragen ist.
    Für uns Christen ist Pfingsten das Fest des Heiligen Geistes. Auf unserem Weg des Wachsens und Reifens sollten wir diesen Termin zum Anlass nehmen, uns erneut auf den Geist Gottes zu besinnen. Der Geist ist gleichsam der „Motor“ des Heiles, das Gott uns im Laufe der ganzen Menschheitsgeschichte schenkt. Leben, Leiden und Auferstehung Christi sind dabei der zentrale Mittelpunkt der Heilsgeschichte – nicht zu über­bieten. Als einzelne Christen wie auch als Kirche sind wir berufen, an der dauerhaften „Fortsetzung“ der Erlösung mitzuwirken. Das ist der Dienst, der dem Volk Gottes aufgegeben ist. Dabei haben wir das uns geschenkte Heil durch unseren Glauben und unser Leben den Menschen möglichst „ansteckend“ zu bezeugen. Es ist ein Geheimnis, wie der Heilige Geist mit und durch uns wirkt. Wir sollten deshalb ständig um sein Ankommen bei uns persönlich und in der Kirche beten. Pfingsten ist gleichsam der Fixpunkt, an dem deutlich wird, wie wir aus dem Geist leben – oder anderenfalls unser Christ-Sein verfehlen. „Herr, schmeiß Hirn vom Himmel und triff den Richtigen!“ So lautete das nicht sehr fromme Stoß­gebet eines lieben Kollegen in der Betriebsseelsorge des Bistums Rottenburg-Stuttgart. Er äußerte es immer dann, wenn in der Arbeitswelt oder auch in Gesellschaft, Politik oder Kirche etwas nicht so lief, wie es nach seinem sozialen Empfinden und seiner Anschauung hätte sein sollen. „Herr, schmeiß Hirn vom Himmel ...!“ Mich erinnert dieser Ruf an das bekannte Gebet: „Komm, Heiliger Geist!“ Er, der Geist, um den wir bitten, ist Gottes personale Energie, ohne die wir nicht sein und nicht schaffen können, was uns in Taufe und Firmung aufgetragen ist. Während einer Studienwoche der Christlichen Arbeiterjugend (CAJ) in der Abtei Schweiklberg bei Passau empfahl uns daher ein Mönch, beständig „Komm, Heiliger Geist!“ zu beten und so, wie mit einem Stock, betend die Wolken zu durchstoßen, damit Gottes Geist herunterkommt. Dieses Bild begleitet mich bis heute.Denn der Heilige Geist ist ebenso die Wirkkraft Gottes in der Natur wie auch in jedem Sein, das unsere Vorstellung übersteigt. Ohne Ihn ist weder ein verantwortungsvoller Umgang mit der Schöpfung noch ein gelingendes Miteinander in unserem sozialen Umfeld, einschließlich Politik und Wirtschaft, möglich. Erst recht ist Gottes Heiliger Geist die Seele der Kirche. Er treibt uns zum Zeugnis für Gott in der Welt und zum Mühen um Gerechtigkeit und Frieden. Bischof Dr. Paul-Werner Scheele schrieb in seinem Hirtenwort zum „Jahr des Heiligen Geistes“: „Ob wir es wissen oder nicht, wir alle leben aus dem Geist. Mit der ganzen Schöpfung verdanken wir ihm unser Dasein. Alles lebt in seiner Gegenwart, alles lebt von seiner Gegenwart. ‚Ich lebe aus dem Geist‘: das ist auch das Geheimnis Jesu.“ Von Max Josef Metzger, einem Priester, der als Gegner des NS-Regimes hingerichtet wurde, ist uns folgendes Gebet überliefert, das auch wir beten können – im Vertrauen darauf, dass Gottes Heiliger Geist das Seine wirkt: „Komm, Heiliger Geist, zu uns in deiner Wahrheit. Mache unsere Herzen offen für dein heiliges Wort. Durchglühe unseren Sinn. Brenne aus alle Unlauterkeit, allen Stolz und alle bösen Süchte. Mache uns lauter, einfältig und frei für dein Wirken in unserer Seele. Nimm ganz Besitz von uns als Geist der heiligen Liebe. Schmiede unsere Herzen in deiner heiligen Glut, dass sie bereit seien für deinen Dienst in der Welt. Lass, Heiliger Geist, das Reich deines Friedens kommen in Gnade und Segen zu uns und der ganzen Welt.“Der Autor ist Diakon im Ruhestand.