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    Ersten Gottesdienst in Knetzgauer Disco „Rainbow“ gefeiert

    Beten und tanzen

    Ersten Gottesdienst in Knetzgauer Disco „Rainbow“ gefeiert
    Knetzgau. Gestylte Jugendliche sitzen an den Theken und in den Nischen oder belagern die Tanzflächen. Laute Rock-, Techno- oder Houseklänge dröhnen aus wattstarken Boxen, begleitet von Licht- und Blitzeffekten oder künstlichen Nebelschwaden – auf den ersten Blick ein ganz normaler Discoabend im Knetzgauer „Rainbow“ (Dekanat Haßfurt).
     
    Doch an diesem Samstagabend exakt zwischen 22.22 und 23 Uhr im Bereich „Saitensprung“ wird die Musik durch Reden unterbrochen. Es geht um Kain und Abel oder die Pharisäer. Alles mit Absicht, wie sich für die neugierigen Besucher schnell herausstellt. Erstmals feiert Werner Firsching, Regionaljugendseelsorger der Dekanate Haßfurt und Ebern, einen Gottesdienst in einer Disco.
     
    Viele Formen, Gott zu loben
    „Pray and dance“ heißt das Motto des von der Regionalstelle für kirchliche Jugendarbeit in Haßfurt organisierten Events. „Normale“ Jugendgottesdienste, sagt Firsching, würden immer weniger. „Und wenn einer stattfindet, sind mehr junge Familien als Jugendliche dabei.“ Aber: „Gottesdienst kann auch ganz anders sein“, begründete Firsching die Premiere. „Es gibt viele Formen, Gott zu danken und zu loben.“ Kirche müsse zu den Menschen gehen, der Gottesdienst dort gefeiert werden, wo Jugendliche sind.
    Aktuelle Musik als Teil des Lebensgefühls Jugendlicher durfte gerade in einer Disco nicht fehlen. Allerdings saß DJ Alex Mann nicht an einer Orgel. Vielmehr stand er an seinem vertrauten Arbeitsplatz. „Ungewöhnlich, aber hochinteressant“ war für ihn die Kombination aus beten und tanzen. Überwiegend englischsprachige Rockscheiben legte er in den CD-Player, etwa „God is a DJ“ von „Faithless“ etwa oder „Bro’sis“ mit „Peace of soul“.
    Während der ungezwungenen Feier war bei „Music is the Key“ oder „Where is the love“ aktives Mitmachen gefragt. Dazwischen wurden religiöse, zeit- und vor allem jugendgemäße Texte, Geschichten, Bibelzitate oder einfach Aussagen teils mit Plakaten sowie Laptop und Videobeamer untermalt.
    Bei den Jugendlichen stieß das ungewöhnliche Event auf unterschiedliche Resonanz. „Ich finde das okay für junge Leute“, meinte die 18-jährige Melanie Schumm (Breitbrunn), die extra wegen „Pray and Dance“ den „Saitensprung“ den anderen Bereichen vorzog. „Besser jedenfalls als in der Kirche. Insgesamt ist es aber zu unruhig, weil man von den anderen Bereichen doch die laute Musik hört und nur wenig mitkriegt.“ Auch Karin Köhler aus Buch bei Untermerzbach fand „die Idee nicht schlecht, aber teilweise ein bisschen öde. Die Stimmung müsste lockerer sein.“ Werner Firsching freute sich jedenfalls, „dass doch viele dageblieben sind und zugehört haben. Auch wenn es seitens der Teilnehmer eine passive Beteiligung war.“