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Alles Wissenswerte rund um Papst Leo XIV. und seine ersten 100 Tage im Amt erfahren Sie im Sonntagblatt.

    Alles Wissenswerte rund um Papst Leo XIV. und seine ersten 100 Tage im Amt...

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    Kommentar von Anna-Lena Herbert

    Beten kann man auch daheim

    Bei der Öffnung der Gottesdienste sollten wir noch vorsichtig sein.

    Die Entscheidung von Bischof Franz, Gottesdienste nur stufenweise wieder zuzulassen und zunächst nichteucharistische Gottesdienstformen zu nutzen, ist zu begrüßen. Für Eucharistiefeiern mit Kommunionempfang ist es zu früh. Vielmehr sollte sich jeder – vor allem wenn er einer Risikogruppe angehört – fragen, ob es mit Blick auf mögliche Ansteckungen wirklich angeraten ist, schon wieder Gottesdienste zu besuchen. Per Fernseher oder Internet kann man zu Hause mitfeiern. Natürlich ist das nicht dasselbe, wie gemeinsam in der Kirche den Glauben zu bezeugen. Es stimmt: Viele sehnen sich natürlich danach. Es stimmt aber auch: Das Risiko ist noch zu groß.

    Zwar haben die Verantwortlichen Maßnahmen ergriffen und Regeln erlassen, die vor Ansteckung schützen sollen. Doch aus eigener Erfahrung wissen wir alle, wie schwierig es ist, sich konsequent an neue Regeln zu halten. Schaffen Sie es zum Beispiel, sich eine Stunde lang in der Kirchenbank nicht ins Gesicht zu fassen? Ich stelle mir das schwierig vor. Und was ist mit der Banknachbarin, die die Corona-Vorschriften nicht so ernst nimmt? Verweigern Sie ihr das dringend ersehnte Gespräch, wenn sie Ihnen immer wieder zu nahe kommt? Und was macht es mit einem und dem Glauben, wenn man nicht wirklich sicher sein kann, dass man sich oder andere beim Kirchgang nicht doch ansteckt und das Virus so weiterträgt?

    Ob er oder sie in den kommenden Wochen und Monaten zur Kirche geht, muss jede und jeder selbst entscheiden. Letztlich geht es wohl darum, ob man zum Wohle aller bereit ist, auf etwas zu verzichten, das zwar wichtig ist, um den Glauben zu leben, aber – sind wir ehrlich – nicht so wichtig wie der Einkauf von Lebensmitteln, das Arbeiten in systemrelevanten Jobs oder das Öffnen existenzbedrohter Betriebe. Wir sollten uns aktuell auf das wirklich Notwendige beschränken! Im Kommunionunterricht habe ich gelernt: Beten kann man auch daheim. Das muss zumindest bei mir vorerst reichen.       

    Anna-Lena Herbert