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    „Bereits schon“ & Co

    Vor einiger Zeit war in einer katholischen Zeitung zu lesen, dass die Fähigkeit, Sprache korrekt zu verwenden, ständig abnehme. Das haben wir uns ja bereits schon gedacht.
    Jawohl, „bereits schon“! Früher hat man sich das „schon“ gedacht, heute „bereits schon“. „Bereits“ und „schon“ bedeuten ja beide das Gleiche. Oder vielleicht sogar dasselbe. Aber wer kennt den Unterschied schon noch? Oder heißt es „bereits schon noch“?   In manchen Fernsehdiskussionen über Literatur sprechen die Teilnehmer jetzt auch immer häufiger über „das neue Buch von dem Schriftsteller“. Selbst in der sogenannten Qualitätspresse liest man das schon, beziehungsweise „bereits schon“. Da denkt man unwillkürlich an das Buch „Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod“ – „von dem Autor“ Bastian Sick. Oder noch besser: „von dem Autoren“.   Doch der Genitiv stirbt nicht aus. Man findet ihn noch in Wendungen wie „gegenüber des Postamts“, die sich wachsender Beliebtheit erfreuen. Hier kann der Genitiv überleben. Vielleicht gerade deshalb, weil er falsch am Platz ist. Denn richtig wäre: „gegenüber dem Postamt“. Man sagt ja auch „demgegenüber“ und nicht „dessengegenüber“. Wer fein sein will, benutzt nicht nur den Genitiv, sondern sagt auch lieber „als“ statt „wie“. Wie (oder als?) zum Beispiel in dem Anrufbeantworterspruch: „Ich rufe Sie dann, so bald als möglich, zurück!“ Oder, wie es richtig heißen müsste: „so bald wie möglich“. Aber das klingt halt nicht so fein.   In der eingangs genannten Zeitung konnte man neulich auch einen Tagungsbericht lesen. Da hatte ein „gelernter Professor für Musikwissenschaft“ gesprochen. Super! Studium überflüssig, mit drei Jahren Lehre zum Professor! Und: Seit wann kann man „gelernter Professor“ sein? Das ist ein Titel und kein Beruf. Ist mein Arzt dann ein gelernter Doktor? Und ist mein Fliesenleger am Ende ein studierter Fliesenleger? Oh je, ist das verwirrend! Ich finde, man sollte den Tag der deutschen Sprache (jedes Jahr am zweiten Samstag im September) abschaffen. Also ich meine jetzt: den „Tag von der deutschen Sprache“.   Jerzy Staus