So nannte etwa der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz das Konzil „prägend für unseren Weg der Umkehr und Erneuerung mit dem Synodalen Weg“ und verwies auf die Aufforderung des Konzils, die Zeichen der Zeit im Licht des Evangeliums zu deuten. Mit dem Konzil habe eine „Teilhabekultur“ in der Kirche begonnen, die aber bis heute nicht vollendet sei, sagte ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp. Vielmehr stießen Ansätze zur Erneuerung der Kirche im Vatikan derzeit auf „teils irritierende Widerstände“.
Auch wurde in den meisten Wortmeldungen aus Anlass des Konzils-Jubiläums die mangelnde Umsetzung des damals Beratenen, Errungenen und Beschlossenen bedauert. Das lässt sich auch anwenden auf das, was bei der Würzburger Synode, die das Konzil hierzulande umsetzen sollte und wollte, beraten und beschlossen wurde – oder in dem einen oder anderen in späteren Jahren angestoßenen Konsultation- oder Dialogprozess.
Wird es dem Synodalen Weg auch so ergehen? Diese Befürchtung war immer wieder zu hören, als das ZdK darum gerungen hat, ob man sich auf diesen von der Bischofskonferenz angestoßenen Prozess einlassen solle oder nicht. Die Entscheidung, es zu tun, war richtig, auch wenn der Weg sich als steinig und steil erwiesen hat. Aber es ist ein geeigneter Weg, Ansätze des Zweiten Vatikanischen Konzils – ob es nun das Bild der Kirche als wanderndes Volk Gottes ist, das allgemeine Priestertum, die gleiche Würde aller oder der Stellenwert der Zeichen der Zeit – aufzugreifen und mit ihnen endlich ernst zu machen.
Wolfgang Bullin