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    „Weg der Liebe – Weg des Friedens“ soll Pfarreiengemeinschaft verbinden

    Beim Pilgern zusammengewachsen

    „Weg der Liebe – Weg des Friedens“ soll Pfarreiengemeinschaft verbinden
    Was zusammenwachsen soll, muss zusammenwachsen dürfen. Das hat sich Diakon Stefan Menz gedacht, der aus Heidenfeld bei Schweinfurt stammt und in der Pfarreiengemeinschaft Heilig Geist Rauhen
    ebrach seit Sommer 2002 arbeitet. Mit einem Pilgerweg durch alle 15 Dörfer des Zusammenschlusses dreier Pfarreien, zweier Kuratien und der dazu gehörenden Filialen mit 3100 Katholiken hat er einen neuen Integrationspunkt geschaffen. Mit der „Königsetappe“ am 24. April, bei der Menz mit Interessierten aus der Pfarreiengemeinschaft die Strecke von 45 Kilometern marschierte, fand das Projekt seinen vorläufigen Höhepunkt.
     
    „Weg des Friedens – Weg der Liebe“ hat Menz die Wanderroute genannt, auf der sich dem Wanderer „unsere wunderschönen Kirchen, Figuren und Wege“ erschließen. Sein Vorgesetzter, Dekan Franz Schmitt, der selbst leidenschaftlicher Jakobus-Pilger ist, hatte Menz in seiner Idee bestärkt, durch eine Route von Kirche zu Kirche die Gläubigen der vielen Ortschaften für den Reichtum des Glaubens und der örtlichen Besonderheiten zu begeistern. „Jede Kirche in den einzelnen Dörfern hat Darstellungen von biblischen Figuren oder Heiligen, von denen wir lernen können, wie ein Leben mit Gott gestaltet werden kann“, sagt Menz. Außerdem wüchsen Menschen zusammen, wenn sie ein Stück miteinander liefen und sich so besser kennen lernten.
    Den Namen der Route hat Menz in Anlehnung an den Jesuitenpater Alfred Delp gewählt. Von diesem stammt das Zitat: „Gottes Liebe geht alle Wege mit“. Schon seit seiner Kindheit schätzt Menz das Bild des Pilgers und hält es auch für seinen Dienst als Seelsorger für bedeutsam: „Die erste grundlegende Kooperation für alle Pastoral kommt von Gott selbst: Er geht mit uns. Wir können seine Mitarbeiter sein, wenn wir neue Wege wagen und in seiner Geborgenheit aufbrechen.“
    Das haben die Menschen aus der Pfarreiengemeinschaft bislang schon in drei Etappen auf dem neuen Pilgerweg getan: Am Palmsonntag 2003 waren es rund 50 Personen, überwiegend junge Familien, die singend und betend den Kreuzweg am Theinheimer Holzberg, die Ölberggruppe in Koppenwind und Jesus an Geißelsäule in Kehlingsdorf besuchten, um sich so auf die Karwoche einzustimmen. Vor dem Pfingstfest 2003 verteilte er ein Andachtsbildchen mit religiösen Darstellungen aus der Pfarreiengemeinschaft. „Es wurde zur Pfingstnovene verteilt und lud ein, an jedem Tag vor Pfingsten ein neues Motiv aus einem anderen Dorf im Gebet zu betrachten. So kommt man sich auch im Gebet als Pfarreiengemeinschaft Schritt für Schritt näher.“ Beim Erntedankfest führte die zweite gelaufene Etappe durch den östlichen Teil des Weges. An diesem Tag legte Menz den Schwerpunkt jedoch auf die Betrachtung der Natur und den Dank an den Schöpfer. „Der Weg war von einem guten Miteinander gekennzeichnet - im Gebet wie im Gespräch, auch wenn uns ein heftiger Regenschauer überraschte.“
     
    Singen, beten und einkehren
    Die jüngste Etappe lief Menz mit den Gläubigen am Passionssonntag 2004. Bei Frühlingssonne führte der Weg von Untersteinbach über Karbach, Fabrikschleichach, Obersteinbach, Geusfeld und Wustviel wieder zurück zum Ausgangspunkt. „Es entwickelt sich ein echtes Miteinander, wenn man miteinander nicht nur singt und betet, sondern auch einkehrt und Rast macht“, erklärt der Diakon. Als geistliche Nahrung für unterwegs hat er ein kleines Heftchen mit verschiedenen Gebeten, Besinnungstexten und Liedern erstellt. „Das große Aha-Erlebnis war für viele aber nicht zuletzt, auch einmal die Kirche des Nachbardorfs von innen zu sehen!“ Bei allen Etappen haben sich laut Menz zudem immer viele Ortsansässige an der Kirche eingefunden, um die Pilgergruppe zu begrüßen.
     
    Alle Etappen auf einmal
    Am 24. April stand schließlich der große Weg auf dem Programm: In Untersteinbach ging es los. Bis abends um 19 Uhr waren alle
    15 Ortschaften durchwandert und die Gruppe an den Ausgangsort zurückgekehrt. „Sogar Gläubige aus dem benachbarten Erzbistum Bamberg liefen die ganze Strecke mit.“ Offensichtlich schafft es der Pilgerweg, den Menz in naher Zukunft auch ausschildern möchte, nicht nur die Orte der Pfarreiengemeinschaft, sondern auch die fränkischen Bistümer miteinander zu verbinden. „Vielleicht ist dieser Weg ja auch ein Modell für andere Pfarreiengemeinschaften. Wer möchte, dem stehe ich gern mit Rat und Tat zur Seite“, sagt Menz, der am Pfingstsamstag zum Priester geweiht wird. Auch er hat auf dem Weg erfahren, wie sehr gemeinsames Beten und Laufen verbindet: Eine junge Familie, die ihn bei der ersten Etappe kennen lernte, wählte ihn zum Paten seines jüngsten Kindes.