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    Kommentar von Wolfgang Bullin

    Bedenkenträger in einer komplizierten Welt

    Kommentar von Wolfgang Bullin
    Unsere Welt ist kompliziert und scheint immer komplizierter zu werden. Entscheidungen müssen da akribisch vorbereitet und möglichst umfassend abgewogen, Aktionen und Projekte schon im Vorfeld unter möglichst vielen Gesichtspunkten auf ihre Wirkungen und vor allem auch Nebenwirkungen abgeklopft werden. Das ist notwendig und gut; und was passiert, wenn das nicht ausreichend geschieht, dafür liefern Politik und Wirtschaft immer wieder Beispiele genug.
    Allerdings kann man das – wie eigentlich alles im Leben – auch übertreiben. Wer meint, jegliches „Restrisiko“ von vornherein absolut ausschließen zu können und zu müssen, läuft Gefahr, Entscheidungen und Aktivitäten nicht nur zu verzögern, sondern zu verhindern. Untätigkeit und Stillstand sind die Folge.
    Das gilt nicht nur für Politik, Gesellschaft oder Wirtschaft, das gilt auch für die Kirche, wo solche Bedenkenträger besonders häufig aufzutreten scheinen. Da hat sich jemand vorgewagt, hat etwas gesagt oder geschrieben, hat etwas getan oder eine Aktion angestoßen – und gleich hagelt es Kritik aus dem eigenen Lager: Dieser oder jener Aspekt sei nicht genügend bedacht, zu einseitig wär’s und zu verkürzt dargestellt, man habe sich mit den falschen Partnern eingelassen, sei nicht mehr richtig katholisch ... Und ganz bedenklich wird es, wenn sich jemand – egal ob Person oder Verband – übergangen oder in seiner Zuständigkeit beschnitten sieht.
    Und so hat auch die gemeinsame Aktion von Bistumszeitungen und Diözesanräten gegen Spätabtreibungen Kritiker und Bedenkenträger auf den Plan gerufen. Die Aktion greife zur kurz, die Texte des Aufrufs seien nicht differenziert genug formuliert, und auch die rechte Motivation wurde angezweifelt.
    Einmal abgesehen davon, dass solch kleinlicher Umgang miteinander innerhalb der Kirche keine gute Außendarstellung abgibt, motiviert er auch nicht dazu, sich dezidiert und exponiert als Christ zu engagieren, sondern eher dazu, in Deckung zu bleiben und herumzunörgeln. Übrigens, die erwähnte Aktion erbrachte bis 31. Januar 146000 Unterschriften (siehe Seite 5).