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Alles Wissenswerte rund um Papst Leo XIV. und seine ersten 100 Tage im Amt erfahren Sie im Sonntagblatt.

    Alles Wissenswerte rund um Papst Leo XIV. und seine ersten 100 Tage im Amt...

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    Kommentar von Wolfgang Bullin

    Baustelle Kirche

    „Baustelle Kirche“ – das ist ein seit Jahren immer wieder gerne verwendetes Bild. So beispielsweise Ende 1996 beim Diözesantag „Weg-Kreuzung“, als man im Bistum Würzburg nach vier Jahren „Wir sind Kirche – Wege suchen im Gespräch“ mit der Vorstellung eines Pastoralkonzeptes zum Wege-gehen übergehen wollte.

    Heute – 25 Jahre und zwei Bischöfe später – erscheint die Baustelle größer und unübersichtlicher denn je. Das zeigte zuletzt die Pressekonferenz der Diözese zum Jahresauftakt (siehe Seiten 11–13 in der Printausgabe). Noch drastischer war das schon zuvor bei zwei anderen kirchlichen Presseterminen zum Ausdruck gekommen: bei der Vorstellung des Gutachtens über Missbrauch im Erzbistum München und Freising am 20. Januar und bei der Stellungnahme dazu von Kardinal Reinhard Marx eine Woche später.

    Vor allem ist dabei – keineswegs zum ersten Mal – deutlich geworden, wie viel in der Großbaustelle Kirche seit Jahren schiefgelaufen ist – auf allen Etagen: Da lassen etwa die Architekten über erforderliche Umbauten, das Versetzen von Wänden oder Nutzungsänderungen diskutieren, gearbeitet wird aber vorwiegend nur an der Fassadengestaltung. Da tauscht die Bauleitung als schadhaft erkannte Teile nicht aus, sondern baut sie an anderer Stelle möglichst unauffällig wieder ein. Massive Schäden an tragenden Teilen haben nun die Fassade einstürzen lassen und sind so sichtbar geworden; ebenso, dass teilweise nicht auf dem ursprünglichen Fundament gebaut wurde und nicht nach den Plänen, die angeblich zugrunde lagen.

    Ein Weiter so darf es nach diesem Einsturz auf der Baustelle Kirche nicht mehr geben. Zu viel Leid hat diese Bauphase nicht nur zugelassen, sondern befördert. Also: Sich des Fundaments vergewissern, schadhafte Bausubstanz sanieren oder, wo erforderlich, abreißen und Neues bauen. Fundament und Pläne gewähren da erstaunlich viel Spielraum zum Beispiel für eine synodal organisierte Kirche. In diese Richtung geht – bei allen Unzulänglichkeiten – der Synodale Weg.

    Wolfgang Bullin