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    Ausstellung „proVOKATIONen“ in Münsterschwarzach

    Schon der Titel der Ausstellung, „proVOKATIONen“, macht klar, um was es Pater Meinrad geht. Er will provozieren. Er schöpft aus dem Kern des Begriffs, dem lateinischen Wort „vocare“ (rufen). Er will den Betrachter mit seinen Werken nicht nur einfach ansprechen, sondern ihn anrufen, herausfordern, also provozieren. Die Ausstellung in Münsterschwarzach ist bis 11. September geöffnet.
    MÜNSTERSCHWARZACH. „proVOKATIONen“ nennt sich die Ausstellung, die noch bis 11. September in der Egberthalle der Benediktinerabtei Münsterschwarzach zu sehen ist. Sie zeigt Werke von Pater Meinrad Dufner (Bild), einem Multitalent im Ordenskleid, der sein Gegenüber in Wort und Bild zu fesseln versteht.

    Der Pater, der sich in seinem Lebenslauf der künstlerischen Laufbahn auf unterschiedlichen Wegen – auch philosophisch und tiefenpsychologisch – genähert und die Beschäftigung mit Form und Farbe als Dialog mit anderen Menschen zu einer besonderen Form der Kommunikation entwickelt hat, zeigt Malereien, Objekte und Skulpturen, die in jüngster Zeit entstanden sind.

    Schon der Titel der Ausstellung, „proVOKATIONen“, nach einem Gedicht von Armin Hackl so benannt, macht klar, um was es Pater Meinrad geht. Er will provozieren. Er distanziert sich dabei jedoch von der Form der Provokation, wie sie häufig in negativem Sinn gebraucht wird. Er schöpft aus dem Kern des Begriffs, dem lateinischen Wort „vocare“ (rufen). Er will den Betrachter mit seinen Werken nicht nur einfach ansprechen, sondern ihn anrufen, herausfordern, also provozieren.


    Als wärs ein Stück von mir ...
    Dufner selbst ist ein Mensch, der sich nicht versteckt, keine Rollen spielt, sondern sich jedem, der auf ihn zukommt, weit öffnet. So versteht er seine Bilder, Objekte oder Skulpturen auch als ganz persönliche Aussagen, die viel von ihm selbst preisgeben. In einem Werkstattgespräch erläuterte er einmal, wie sie entstehen. Erste Entwürfe sind rasche Skizzen spontaner geistiger Impressionen, von denen er sich selbst provozieren lässt, sich immer wieder mit ihnen auseinandersetzt und sie verändert, bis zwischen ihm und ihnen eine Art Einvernehmen besteht, er sich mit ihnen identifizieren kann.

    Man kann sich als Betrachter Dufners Werken auf zwei Arten nähern. Die eine besteht darin, die Exponate wie vielfach bei anderen Künstlern als moderne Kunst zu betrachten, die einem verschiedene Möglichkeiten subjektiver Wahrnehmung eröffnen. Dann bleibt die jeweilige Interpretation jedem selbst überlassen, was manchmal zu gewisser Hilflosigkeit, Verunsicherung, ja sogar Ablehnung führen kann, wenn man mehr im Realismus beheimatet ist und sich scheut, die Verstandeswelt zu verlassen, um in die (Un)tiefen der Phantasie einzutauchen. Eine andere Art ist, über die Werke mit Pater Meinrad selbst ins Gespräch zu kommen. Eine außerordentlich sympathische Form des Dialogs etwa mit einem Bild Dufners. Ist es doch gleichsam eine Ikone, durch die der Künstler hindurchscheint, in der er seine Gedanken- und Gefühlswelt offenbart. „Ich will mit dem Betrachter selbst sprechen, auch wenn ich nicht persönlich anwesend bin“, sagte Pater Meinrad einmal. Dass das nicht immer gelingt, weiß der Seelsorger aus seinen Erfahrungen als spiritueller Begleiter von Menschen in Krisen, die im Recollectiohaus der Abtei Orientierung suchen. Deshalb wird man Dufner auch häufig in der Egberthalle antreffen, weil es ihm Freude macht, mit den Besuchern über seine Werke ins Gespräch zu kommen.


    Sich selbst entdecken
    Es lohnt sich deshalb aus verschiedenen Gründen, der Ausstellung einen Besuch abzustatten. Man sollte viel Zeit und noch mehr Neugier und die Bereitschaft mitbringen, nicht nur auf die Exponate, sondern quasi auch dahinter zu blicken. Dann entdeckt man vielleicht im Dialog mit einem Werk auch sich selbst. Das gelingt sogar realistisch bei der Collage „Philipp Neri“, in die Dufner Spiegelsplitter eingearbeitet hat. Jedes Werk steht für sich selbst, losgelöst von Raum und Zeit. Es kommt nicht auf das Zusammenspiel von Exponat und Umgebung an, eine Präsentation in sakraler Athmosphäre wäre jedoch trotz überwiegend religiöser Thematik deplatziert.

    Die Ausstellung ist täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Informationen über weitere Werke Dufners und seine Biographie erhält man im Internetportal der Galerie Klepacki „www.klepacki-gallery.del“.