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      Auf Kilians Spuren

      Unsere Leser waren begeistert von Irland. Die einwöchige Rundreise brachte sie zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten und durch die schönsten Landschaften Irlands.
      Nach einem ruhigen Flug ging es direkt zur Stadtrundfahrt durch Dublin. Auf dem Weg dorthin informierte der Reiseleiter über das Gesundheits- und Rentensystem sowie über Lebensweise, Gehälter und irische Getränke: Whisky und das typische Guiness-Bier.  In Dublin fiel die Gestaltung der Häuser auf – zwar im gleichen Stil gebaut, aber immer mit einer anderen Farbe gehalten. Ein Höhepunkt war die Besichtigung des „Book of Kells“ in der Trinity College Bibliothek. Es enthält eine reich verzierte Abschrift des lateinischen Textes der vier Evangelien, erstellt Anfang des neunten Jahrhunderts.  Weiter ging es zur St. Patrick’s Kathedrale. Der bekannte Literat Jonathan Swift (Gulliver’s Reisen) war hier Dekan und sein Grab sowie das seiner Partnerin Stella befinden sich dort. Die Kathedrale gehört – wie die meisten alten Kirchen – der anglikanischen Kirche, obwohl deren Anteil an der Bevölkerung nur etwa fünf Prozent beträgt. Bekanntlich haben im zwölften Jahrhundert die Engländer die Herrschaft in Irland übernommen; 1534 begründete Heinrich VIII. die englische Staatskirche und die unterdrückten Iren mussten sich der anglikanischen Kirche anschließen.  Im Herzen blieben sie aber der römisch-katholischen Kirche treu. Erst 1921, nach der Befreiung Irlands, durften sie sich wieder offiziell zu ihrem Glauben bekennen. In den kommenden Tagen sollten uns noch viele Glaubenszeugnisse begegnen.  Am nächsten Tag haben wir zunächst die Ruine der Klosteranlage Monasterboice besucht: Sie besteht aus zwei Kirchen, einem Rundturm und drei Hochkreuzen. Das Kloster wurde im sechsten Jahrhundert gegründet; dort soll der heilige Kilian studiert haben. Auf den umherstehenden Hochkreuzen sind noch gut erkennbare Bibelszenen zu sehen, die etwa im zehnten Jahrhundert geschaffen wurden. Die Hochkreuze dienten als Gedenksteine, der Rundturm als Fluchtburg.  Es ging weiter durch grünes, von Hecken und Steinmauern unterteiltes Weideland über sehr schmale Straßen nach Mullagh, den Geburtsort des heiligen Kilian. Der Bistumspatron war dort um 640 nach Christus geboren und 686 als Missionar nach Würzburg gekommen. Die Teilnehmer besichtigten die Kilianskirche, in die 1991 von Würzburg eine Reliquie des Heiligen übertragen worden war. Spontan stimmte die Reisegruppe das Frankenlied an. Für viele der Teilnehmer war der Besuch im Geburtsort Kilians ein Höhepunkt der Reise.  Am nächsten Morgen fuhr die Gruppe zum Croagh Patrick, einem kegelförmigen Berg, auf dem der heilige Patrick 40 Tage gefastet und diversen Versuchungen widerstanden haben soll. Vom Standort der Statue des Heiligen hatte man einen herrlichen Blick auf die Bucht mit vielen vorgelagerten Inseln und einer Reihe von Seen. Anschließend haben wir die Connemara – eine Landschaft von „wilder Schönheit“, wie Oskar Wilde sie einst nannte – durchquert. Reiseleiter Manfred erzählte dazu Geschichten und Sagen.  Von Petrus mit gutem Wetter belohnt, legten wir an der Kylemore Abtei die Mittagspause ein. Das Schloss wurde im 19. Jahrhundert im neugotischen Stil von einem reichen Kaufmann erbaut und diente später lange als Schule. Weiter ging die Fahrt nach Galway, wo zwei Übernachtungen vorgesehen waren.  Das nächste Ziel war der größte Wallfahrtsort Irlands: Knock. Hier soll es 1879 eine Marienerscheinung gegeben haben und 1976 wurde die große Basilika „Our Lady Queen of Ireland“ eingeweiht.  Weiter ging es zu einem weiteren Kloster, der Cong Abbey, einem im zwölften Jahrhundert gegründeten Augustinerkloster mit schönem Kreuzgang und einer Kirchenruine mit Portalen im romanisch-gotischen Stil. Nachmittags unternahm die Gruppe einen Rundgang durch die Stadt Galway mit dem Lynchhaus aus dem 15. Jahrhundert und dem spanischen Bogen, bei dem es sich um Überreste einer Bastion aus dem 16. Jahrhundert handelt. Am frühen Abend haben wir an einem Gottesdienst in der Sanct Nichola´s Kathedrale teilgenommen. Am Ende sang die Gruppe das Marienlied „Segne Du Maria“ – zur Freude der Einheimischen.  Tags darauf gab es weitere wunderschöne Eindrücke der irischen Landschaft: Der Bus brachte die Gruppe zum Burrengebiet, einem Hochplateau aus Kalkstein, in dessen Ritzen vielfältige seltene Blumen und Grünpflanzen blühen. Genauso überwältigend waren anschließend die nahe gelegenen majestätischen Klippen von Moher. 215 Meter steigen sie steil aus dem Ozean hoch, auf einer Länge von sieben Kilometern und bestehen aus Schiefergestein. Zum Abschluss des Tages besuchten die Teilnehmer das Castle Dysert O‘Dea. Die Kirchenruine hat ein sehenswertes Portal aus dem Übergang von der Romanik zur Gotik, mit der Darstellung von Köpfen, Tieren und Ungeheuern.  Am nächsten Morgen hatten wir auf dem Weg zur Dingle Halbinsel einen wunderschönen Blick auf einen großen See mit vielen Inseln und den Bergen im Hintergrund. Auf einer der Inseln befindet sich ein Kloster mit Schriften aus mehreren Jahrhunderten. Sie beinhalten Aufzeichnungen über die Geschichte Irlands. Der Reiseleiter berichtete von dem Unterdrückungsgesetz der Engländer im 17. Jahrhundert.  Weiter auf der wild romantischen Küstenstraße rund um die Halbinsel sahen die Teilnehmer sandige Buchten, wilde Klippen an der Spitze, lange rote Fuchsienhec­ken, durchsetzt mit orangefarbenen Montbretien. Auf dem Rückweg stand noch die Ruine der romanischen Klosterkirche Kilmakedar aus dem 12. Jahrhundert auf dem Programm. Interessant waren dort der Torbogen und die alte Sonnenuhr.  Zurück in Dublin kamen wir zu einem Anziehungspunkt Irlands, dem „Rock of Cashel“, der auch als Akropolis Irlands bezeichnet wird: Auf einem 90 Meter hohen Felsen wurden frühchristliche und mittelalterliche Sakralbauten errichtet. Außerdem war es der Sitz der Hochkönige und der heilige Patrick soll hier gewirkt haben. Auch besuchte die Gruppe die Holycross Abtei, die einen Holzpartikel beherbergt – angeblich vom Kreuz Jesu. Die Abtei wurde im zwölften Jahrhundert von Zisterziensern gegründet, wurde vor kurzem wieder restauriert; nun dient sie als Pfarrkirche.  Einen würdigen Abschluss unserer Kiliansreise bildete eine Andacht und ein gemütliches Beisammensein am Abend.