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Armenien – überfälliges Schuldbekenntnis
Am 24. April begehen die armenischen Gemeinden auf der ganzen Welt ihren Gedenktag für die Opfer des Völkermords vor 90 Jahren. Damals begann im Osmanischen Reich ein Holocaust: mehr als eine Million Menschen starben. Bis heute leugnet die Türkei ihre Verantwortung. Bis heute umgeht Deutschland die Frage der Mitverantwortung – schließlich war die Türkei im Ersten Weltkrieg ein enger Verbündeter des Deutschen Reiches. Beides muss ein Ende haben.
Was war geschehen? Im Osmanischen Reich bildeten die christlichen Armenier eine autonome Gemeinde mit eingeschränkten Rechten. Sie waren gebildet und wirtschaftlich erfolgreich. Als 1909 die Jungtürken an die Macht kamen, spitzte sich die Situation zu. Sie wollten Türkisch als Einheitssprache und den Islam als Religion verbindlich durchsetzen. Im Ersten Weltkrieg sahen sie die Chance, ihre Ideen gewaltsam zu verwirklichen. Am 24. April 1915 begann die systematische Verfolgung. Türkische Soldaten trieben die Armenier zusammen, erschossen die Männer und ließen die Frauen und Kinder auf endlosen Todesmärschen in der mesopotamischen Wüste verdursten. Viele im Osmanischen Reich stationierte deutsche Militärberater und Diplomaten schauten aus bündnistaktischen Gründen tatenlos zu. Einige deutsche Offiziere beteiligten sich darüber hinaus an der operativen Planung der Vernichtung.
Bis heute reagiert die Türkei weltweit aggressiv auf Versuche, ihre Verantwortung zu benennen. Als das Bundesland Brandenburg den Völkermord mit sieben dürren Worten im Rahmenlehrplan formulierte, machte der türkische Generalkonsul massiv Druck und Brandenburg einen Teilrückzieher. Die SPD fürchtete um ihre türkischen Wähler und manch einer sogar um den inneren Frieden im Land.
Dieser politische Pragmatismus muss ein Ende haben. Deutschland sollte in einem historischen Schuldbekenntnis seine damalige Rolle bedauern. Mit einem solchen Akt der Wahrhaftigkeit fällt es dann leichter, die Türkei sensibel aber beharrlich zu einer Aufarbeitung ihrer dunklen armenischen Vergangenheit zu drängen
Was war geschehen? Im Osmanischen Reich bildeten die christlichen Armenier eine autonome Gemeinde mit eingeschränkten Rechten. Sie waren gebildet und wirtschaftlich erfolgreich. Als 1909 die Jungtürken an die Macht kamen, spitzte sich die Situation zu. Sie wollten Türkisch als Einheitssprache und den Islam als Religion verbindlich durchsetzen. Im Ersten Weltkrieg sahen sie die Chance, ihre Ideen gewaltsam zu verwirklichen. Am 24. April 1915 begann die systematische Verfolgung. Türkische Soldaten trieben die Armenier zusammen, erschossen die Männer und ließen die Frauen und Kinder auf endlosen Todesmärschen in der mesopotamischen Wüste verdursten. Viele im Osmanischen Reich stationierte deutsche Militärberater und Diplomaten schauten aus bündnistaktischen Gründen tatenlos zu. Einige deutsche Offiziere beteiligten sich darüber hinaus an der operativen Planung der Vernichtung.
Bis heute reagiert die Türkei weltweit aggressiv auf Versuche, ihre Verantwortung zu benennen. Als das Bundesland Brandenburg den Völkermord mit sieben dürren Worten im Rahmenlehrplan formulierte, machte der türkische Generalkonsul massiv Druck und Brandenburg einen Teilrückzieher. Die SPD fürchtete um ihre türkischen Wähler und manch einer sogar um den inneren Frieden im Land.
Dieser politische Pragmatismus muss ein Ende haben. Deutschland sollte in einem historischen Schuldbekenntnis seine damalige Rolle bedauern. Mit einem solchen Akt der Wahrhaftigkeit fällt es dann leichter, die Türkei sensibel aber beharrlich zu einer Aufarbeitung ihrer dunklen armenischen Vergangenheit zu drängen