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Anders miteinander umgehen

Beim Umgang unter Christen geht es auch nicht immer christlich zu. Das Thema in Verbindung mit Kollateralschäden greift Chefredakteur Wolfgang Bullin auf.
Spätestens seit den NATO-Ein­sätzen im ehemaligen Jugoslawien oder dem Einmarsch der USA im Irak dürfte das Wort Kollateralschaden den Konsumenten der abendlichen TV-Nachrichten ge­läufig sein. Mit dem militärischen Fachbegriff, auch Begleitschaden genannt, werden Schäden bezeichnet, die im Umfeld eines militärischen Ziels beispielsweise durch ungenauen oder überdimensionierten Waffeneinsatz entstanden sind.  Doch gibt es solche Kollateralschäden nicht nur bei militärischen Auseinandersetzungen, es gibt sie noch häufiger im zivilen Leben: überall da, wo erbitterter Streit ausgebrochen ist, wo sich Feindbilder breitmachen, wo die Emotionen hochkochen und die Oberhand gewinnen. Da wird dann der Gegner unter Feuer genommen, wenn auch nicht mit Waffen, so doch mit Worten, Ges­ten und Taten. Und wie beim Militär ist es dabei eben keine Seltenheit, dass auch andere, die mit der eigentlichen Streitsache überhaupt nichts zu tun haben, ihre Ladung abbekommen. Da wird man dann unversehens und ohne eigenes Zutun dem feindlichen Lager zugeordnet – weil man mit jemandem verwandt ist, weil man mit jemandem gesehen wurde, ja sogar geredet hat, weil man den gleichen Arbeitgeber hat, ...   Warum dieses Thema an dieser Stelle? Weil wir in der Redaktion immer wieder die Erfahrung machen, dass man auch in Gemeinden, die sich christlich nennen, bei Konflikten so kriegerisch miteinander umgeht – einschließlich der Kollateralschäden. Wenn wir etwa einen Brief bekommen, in dem es heißt, dass in einer Pfarrei „der Teufel mit seinen Helfern gesiegt“ habe, dass die Führung des Bistums nur bedacht sei, „ihre Macht zu demonstrieren und auszuspielen“, dann ist das – wie auch immer die Sachlage sein mag – kein Umgangsstil, schon gar kein christlicher. Und um es „denen da oben zu zeigen“, wird – auch eine Art Kollateralschaden – das Sonntagsblatt abbestellt. Jesus hat seinen Jüngern ans Herz gelegt, anders miteinander umzugehen, als man es in der Welt gemeinhin tut. Mit anders hat er besser, menschlicher gemeint, nicht schlimmer und hasserfüllter.