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    Als „Banker“ in Tansania

    Leicht ist ihm die Entscheidung nicht gefallen. Aber mit seinen bald 23 Jahren sieht er in dem Aufenthalt in Tansania die Chance einer Neuorientierung. Andreas Schmidt aus der KjG Mömlingen lebt seit 1. Juni in Njombe, dem Zentrum der gleichnamigen tansanischen Diözese. Dort wird er für zwei Jahre die Verwaltung des so genannten TEUMA-Kleinkreditfonds betreuen, den die Katholische junge Gemeinde (KjG) eingerichtet hat.
    MÖMLINGEN/NJOMBE. Leicht ist ihm die Entscheidung nicht gefallen. Aber mit seinen bald 23 Jahren sieht er in dem Aufenthalt in Tansania die Chance einer Neuorientierung. Andreas Schmidt aus der KjG Mömlingen lebt seit 1. Juni in Njombe, dem Zentrum der gleichnamigen tansanischen Diözese. Dort wird er für zwei Jahre die Verwaltung des so genannten TEUMA-Kleinkreditfonds betreuen, den die Katholische junge Gemeinde (KjG) eingerichtet hat.

    Andreas lebt dabei im Diözesanzentrum, wo auch das TEUMA-Büro untergebracht ist. Zunächst arbeitet er in der Verwaltung des Fonds mit. Wenn er erst einmal mit der Landessprache vertraut ist, wird er überall in der Diözese Njombe Schulungen abhalten. Auf den vergleichsweise bescheidenen Lebensstandard in Tansania ist er, der auch in der Heimat schon immer Engagement vor Eigennutz gestellt hat, vorbereitet. Unterkunft und Verpflegung sind frei, die Reisekosten und die anfallenden Kosten für Versicherung und andere organisatorische Belange trägt die KjG in Würzburg. Darüberhinaus erhält Schmidt ein kleines Taschengeld.
    Wahl eines Bankkaufmanns war abzusehen
    Dass die Wahl auf ihn gefallen war, als man beim Jugendverband Uvikanjo der Diözese Njombe nach einem Betreuer des TEUMA-Kleinkreditfonds aus dem Würzburger Partnerverband KjG suchte, war abzusehen. Clement Mgohele, Jugendpfarrer in Njombe, hatte Andreas bei einem Besuch in Mömlingen kennen gelernt und dabei auch erfahren, dass dieser als Bankkaufmann tätig war. Demnach der geeignete Mann. Also schrieb Mgohele im November vergangenen Jahres direkt an Andreas, der sich in Mömlingen, dem größten Ortsverband der KjG im Bistum, seit Jahren in der Partnerschaftsarbeit engagiert und von Njombe und seinen Menschen bereits als Mitglied einer KjG-Delegation viele Eindrücke gewonnen hat.

     
    Soziale Kompetenz durch Eine-Welt-Engagement

    Andreas hatte einige Bedenken zu überwinden. Musste er doch seine sichere Arbeitsstelle kündigen, denn sein Arbeitgeber konnte ihm verständlicherweise keine „Sabbat-Zeit“ für zwei Jahre einräumen. Doch Andreas ist zuversichtlich, wieder eine Beschäftigung zu finden. Schließlich spielt bei der Auswahl von Mtarbeitern in immer mehr Unternehmen die so genannte soziale Kompetenz eine Rolle, die Schmidt mit seinem Engagement hinreichend unter Beweis stellt.

     
    Was verbirgt sich hinter dem Kürzel TEUMA?

    Doch was verbirgt sich hinter diesem TEUMA-Kleinkreditfonds? Er gehört zu den Modellen, die für die Kreditvergabe zum Aufbau einer selbständigen Existenz für Menschen in ärmeren Ländern entwickelt worden sind. Diese sind mittlerweile so effektiv und begehrt, dass  die Vereinten Nationen 2005 zum „Jahr des Mikrokredits“ ausgerufen haben und dafür weltweit intensiv werben. Menschen, die für Banken als nicht kreditwürdig gelten, erhalten Geld zu einem geringen Zinssatz. Die nach Art einer Genossenschaft organisierte Institution, die die Kredite vergibt, kann dann aus Spenden und den Gewinnen aus den Rückzahlungen immer mehr armen Menschen zu einer Existenzsicherung verhelfen.

     
    Zum Erfolgsmodell entwickelt

    Konkret dient der TEUMA-Fonds, der Unterstützung von Mitgliedern der Uvikanjo, dem Jugendverband der Diözese Njombe, zu dem die KJG im Bistum Würzburg seit rund 25 Jahren eine immer intensivere Partnerschaft aufgebaut hat. Vor etwa fünf Jahren regte der damalige Jugendpfarrer Njombes, James Chaula, den Aufbau des Fonds an, der sich inzwischen zu einem Erfolgsmodell entwickelt hat. Dankbar ist die Würzburger KJG in diesem Zusammenhang Prälat Wilhelm Heinz, der als damaliger Seelsorgsamtsleiter und gleichzeitig Missionsreferent in der Diözese Würzburg die Initiative großzügig unterstützt hat. Um dieses Projekt jedoch auch künftig abzusichern, bedarf es noch professioneller Hilfe. Und die kann Andreas vermitteln, der seine Erfahrungen als „Banker“ einbringen will und darüberhinaus hofft, während seines Aufenthalts die Partnerschaft zwischen KJG und Uvikanjo durch häufige Berichterstattung weiter zu stärken.


    Wer den TEUMA-Kleinkreditfonds unterstützen will, kann eine Spende auf das Konto der KJG Diözese Würzburg Nummer 3 004 503 bei der LIGA Würzburg (Bankleitzahl 750 903 00) mit dem Vermerk „Eine-Welt-Arbeit“ einzahlen.