Das diesjährige Motto der Kampagne lautet „Frieden beginnt bei mir“. Ausgewählt worden war es vor einem Jahr, damals unter dem Eindruck des Kriegs in der Ukraine.
„In den vergangenen Monaten bekam es dann eine beklemmend zunehmende Aktualität“, berichtete die Caritas-Chefin. „Der Krieg rückte näher, mit den ukrainischen Flüchtlingen kamen neue Ängste, dann der Angriff der Hamas auf Israel und natürlich die zunehmenden Polarisierungen der Gesellschaft.“ Die Caritas als Wohlfahrtsverband mit bundesweit rund 25000 Einrichtungen und Diensten wolle politisch gefährliche Polarisierungen eindämmen: „Gelebte Nächstenliebe stiftet Frieden“, betonte Welskop-Deffaa.
Doch „Friede“ ist kein eindeutiger Begriff mehr, wie die Caritas-Präsidentin einräumt. „Aus unseren ostdeutschen Caritasverbänden kamen Warnungen, dass wir mit dem Kampagnenmotto womöglich Putin-Freunden in die Hände spielen könnten“, berichtete sie. Gemeint waren Personen, die ein rasches Ende des Ukraine-Kriegs mit Gebietsabtretungen an Russland erkaufen wollen. „Wir lassen uns den Begriff ‚Frieden‘ nicht wegnehmen!“, bekräftigte in Abgrenzung dazu Welskop-Deffaa.
Ziel der Kampagne sei, deutlich zu machen: Sich für Frieden einzusetzen, ist nicht nur Sache der anderen. Jeder und jede einzelne kann etwas zum Frieden beitragen – in Familie, Schule und Gesellschaft. Um das zu verdeutlichen, gehören 700000 „Frieden beginnt bei mir“-Aufkleber zur Kampagne, die im Laufe des Jahres auf Spiegel in Caritas-Einrichtungen und im öffentlichen Raum geklebt werden sollen.
Weiter will die Caritas durch Aktionen an weiteren Standorten den eigenen Trägern sowie anderen Organisationen, Institutionen, Gruppen und Einzelpersonen Denkanstöße geben.
Karin Wollschläger (KNA)
Mehr dazu im Internet unter www.caritas.de.