AUB. „Es war einst ein braver Junggesell‘.“ Stimmen eines Männerchores tönen aus einem Lautsprecher im Eingangsbereich des Auber Rathauses. Gertrud Menth schmunzelt. „Das ist ein besonderes Schmankerl“, sagt sie. Zur Zeit hört jeder Rathausbesucher dieses Kolpinglied, wenn er den Haupteingang des Auber Rathauses passiert und damit den an einen Bewegungsmelder angeschlossenen CD-Spieler aktiviert.
Neben dem Haupteingang findet der Besucher den dazugehörigen Liedertext auf einer Metalltafel und ist damit bei der 13 Station des Kolpingweges in der Auber Innenstadt angekommen, die das Thema „Lieder“ hat. Diese und 18 weitere Stationen eines Kolpingweges unter dem Motto „Adolph Kolping; der Mensch; seine Idee; sein Werk“ hatte die Auberin Gertrud Menth anlässlich des 150-jährigen Jubiläums ihrer Kolpingsfamilie in Aub Anfang Juni geplant und organisiert. Geholfen hat ihr dabei Kolping-Diözesanpräses Stephan Hartmann. „Ich bin den Franziskusweg in der Rhön gelaufen und dachte, so etwas könnte man auch für Adolph Kolping in Aub aufbauen“, erklärt Gertrud Menth ihre Idee im Gespräch mit dem Sonntagsblatt. Damit wolle sie die Geschichte Adolph Kolpings und seine Botschaft auf einfache Weise verständlich machen. Menth entwarf und baute mit ihrer Familie Schilder mit dem schwarz-orangen Kolpinglogo. Zudem beklebte sie Metallständer aus dem Fundus der Kolpingsfamilie mit von Stephan Hartmann zusammengestellten Texten. Die stellte sie beispielsweise neben der Mariä-Himmelfahrt-Kirche oder neben früheren Werkstattgebäuden, wie einer Sattlerei oder Schneiderei, auf. „Damit spielen wir auf den ehemaligen Schustergesellen Kolping an“, erläutert Menth. Besonders gern verweist sie auf die Station Nr. 3 zum Thema „Adolph Kolping – ein Mensch der nicht bei seinen Leisten blieb“. In zwei Schaufenstern einer ehemaligen Werkstatt hat sie alte Werkzeuge aus der Zeit Kolpings, wie zum Beispiel einen Leisten und verschiedenen Zangen, aus dem Besitz eines ehemaligen Schusters ausgestellt. Auch auf die Station Nr. 17, die den ersten Würzburger Diözesanpräses Michael Beckert (1822 bis 1893) aus Aub vorstellt, ist sie stolz. „Er ist hier geboren und hat hier gelebt“, sagt sie und zeigt auf das Haus gegenüber der Station. Noch bis zum 14. September sind die Schilder, Texttafeln und die Installationen in Aub zu sehen.