Hinweis

Ihre Browserversion wird leider nicht mehr unterstüzt. Dies kann dazu führen, dass Webseiten nicht mehr fehlerfrei dargestellt werden und stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Wir empfehlen Ihnen, Ihren Browser zu aktualisieren oder einen der folgenden Browser zu verwenden:

Probeabo des Magazins bestellen

Alles Wissenswerte rund um Papst Leo XIV. und seine ersten 100 Tage im Amt erfahren Sie im Sonntagblatt.

    Alles Wissenswerte rund um Papst Leo XIV. und seine ersten 100 Tage im Amt...

    Mehr

    Abenteuer im Wald

    Andreas und Patrick konnten es kaum glauben, als ihre Erzieherinnen, Tanja Brustmann, Nadine Pittrof und die Leiterin des Kindergartens, Traudel Schulz, ihnen mitteilten, dass alle Vorschulkinder des St.-Josef-Kindergartens in Haßfurt die nächsten zwei Wochen nicht im Kindergarten sein würden. Sie würden jeden Tag mit einem Bus tief in den Wald gefahren und um 14 Uhr wieder abgeholt. David wusste sofort Bescheid, denn sein großer Bruder war auch im Kindergarten und hatte ihm vom „Waldprojekt“ erzählt. Damals war er ganz neidisch, wenn sein Bruder von den tollen Erlebnissen im Wald schwärmte. Jule hatte ein bisschen Angst – vielleicht gab es wirklich böse Hexen im Wald ...
     
    Und dann war es soweit. Der erste Tag im Wald. Der Bus ließ die Kinder am Waldrand raus. Jule nahm ihre Freundin Chiara an die Hand. Man weiß ja nie! Doch zuerst nahmen sich alle Kinder an die Hand und sagten ihr Morgengebet so wie im Kindergarten. Dann gingen sie mit ihren Erzieherinnen tief in den Wald hinein. „Wir müssen uns ein Lager bauen“, schlug David vor. Alle waren sofort Feuer und Flamme. Eine eigene Waldhütte mit Holz, Moos und Tannenzapfen wurde gebaut. Der geheime Treffpunkt der kleinen Waldläufer des St.-Josef-Kindergartens. Eine Feuerstelle müsse auch her, meinte Chiara, damit wir uns auch etwas kochen können.
     
    Jeder Tag war ein besonderer Tag und stand unter einem bestimmten Motto. Mit Becherlupe, Feldstecher und Naturlexikon ging es jeden Morgen los. Da wurden Baumarten unter die Lupe genommen, die Polizei des Waldes besucht und das richtige Verhalten im Wald geübt. Aber auch Umweltthemen, wie die Erkennungsmerkmale kranker und gesunder Bäume, warum kranke Bäume gefällt werden müssen, und der Nutzen gesunder Bäume für den Menschen waren Thema.
     
    Mit der Zeit passten sich die Kinder dem Herzschlag des Waldes an. Jule hatte schon lange keine Angst mehr. Für sie war die Ruhe des Waldes einfach wunderbar. Wie ein neues geheimes Land kam den Kindern der Wald vor. Nie trafen sie einen anderen Menschen. Sie waren mit den Tieren ganz allein. Nach dem Regen konnten sie Molche und Kröten in Tümpeln und Pfützen fangen. Weberknechte, Spinnen und Raupen wurden genau angeschaut, und natürlich später wieder freigelassen. Dafür sorgte schon Patrick, der als großer Tierschützer auf alle Tiere achtete. Besonders schön war es für die Mädchen, als Wiesenblumenbilder geklebt wurden und ein Memory aus Kräutern zusammengestellt wurde.
     
    An einem Tag entdeckten die Kinder auf einer Waldwiese, zwischen dem hohen Gras ein neugeborenes Rehkitz. Ganz leise waren sie und jeder schlich nur ganz kurz in die Nähe des Kitzes, denn schließlich wollten sie es nicht erschrecken. David dachte sofort an seinen großen Bruder. So etwas hatte der noch nicht erlebt. Besonders aufregend wurde es, wenn Forst-
    oberrat Hans Stark mit seinen Hunden Flecki und Basti bei den Kindern vorbeischaute. Er zeigte ihnen die Besonderheiten des Reviers und beantwortete viele Fragen.
     
    Vom Wissensdurst und der Disziplin der kleinen Waldforscher war er ganz begeistert. Er zeigte ihnen das einzige bekannte Kolkrabennest in seinem Forst. Dieser unter Naturschutz stehende Vogel ist der größte seiner Art und galt in unseren Breiten als ausgestorben. Umso aufregender für die Kinder, das Nest beobachten zu dürfen. Patrick holte sofort seinen Feldstecher raus und konnte den anderen Kindern genau erzählen, was die Rabenbabys so machten.
     
    Andreas fragte den Förster, was ein Jagdhund alles können muss. Der versprach den Kindern, dass sie dabei sein dürfen, wenn seine junge Hündin Bessi trainiert wird. Eine der wichtigsten Arbeiten eines Jagdhundes ist es, verletzte Tiere aufzustöbern. Das Tier verliert Blut und irrt durch den Wald. Diese Spur muss ein guter Jagdhund wittern. Man nennt sie auch Schweißspur. Max Schröck, ein passionierter Jäger aus Haßfurt, bereitete die Suchaktion vor und legte eine Schweißspur. Der Jagdhund wurde lang angeleint und nahm mit Herrchen Hans Stark und den Kindern die Fährte auf. Nach fast zwei Stunden, quer durch den Wald hatten Bessi und die Kinder das Reh gefunden. Als besondere Belohnung gab es zum Abschluss für Bessi eine Wurst und für die Kinder Bonbons.