Hinweis

Ihre Browserversion wird leider nicht mehr unterstüzt. Dies kann dazu führen, dass Webseiten nicht mehr fehlerfrei dargestellt werden und stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Wir empfehlen Ihnen, Ihren Browser zu aktualisieren oder einen der folgenden Browser zu verwenden:

Probeabo des Magazins bestellen

Alles Wissenswerte rund um Papst Leo XIV. und seine ersten 100 Tage im Amt erfahren Sie im Sonntagblatt.

    Alles Wissenswerte rund um Papst Leo XIV. und seine ersten 100 Tage im Amt...

    Mehr

    Von Teamgeist und Ausdauer geprägt

    In diesem Jahr begehen die Pfarrgemeinderäte (PGR), die Dekanatsräte und der Diözesanrat ihren 50. Geburtstag. Die Gremien führen die Tradition der in den 1950er Jahren im Kontext der Katholischen Aktion entstandenen Pfarr- und Dekanatsausschüsse fort. Im Gegensatz zu den Gremien, die den Gedanken der „Mitarbeit und Teilnahme der Laien am hierarchischen Apostolat der Kirche“ umsetzen sollten, waren die „neuen“ Räte maßgeblich vom Geist des Zweiten Vatikanums geprägt. Betont wurde jetzt die gemeinsame Verantwortung von Priestern und Laien für die Verkündigung der Lehre Christi. „Wir erhoffen uns von der Aktivität unserer Räte in den Pfarreien und Dekanaten sehr viel“, schrieb Bischof Josef Stangl 1968 im Fastenhirtenbrief. „Sie machen in lebendiger Weise den Anruf der Kirche zu dem ihren.“

    Das Sonntagsblatt hat mit drei langjährig Hochengagierten aus Alzenau-Hörstein, Würzburg und Obervolkach über ihre Erfahrungen als Vorsitzende von Pfarrgemeinde- und Dekanatsräten gesprochen. Hiltrud Stein, 32 Jahre Pfarrgemeinderätin in Hörstein, ist 2014 nach langjähriger Mitgliedschaft aus dem Dekanatsrat Alzenau und dem Diözesanrat und 2018 aus dem Pfarrgemeinderat Hörstein ausgeschieden. Sie gehört zum „Urgestein“ ihrer Pfarrei und hat kürzlich die Ehrennadel der Diözese erhalten. Engagiert hat sie sich, „weil es mich immer interessiert hat.“ Aus der Zeit im Diözesanrat erinnert sich Stein an die heftigen Diskussionen im Dialogprozess „Wir sind Kirche – Wege suchen im Gespräch“. „Wertvoll war es auf alle Fälle“, resümiert sie ihre Zeit, aus dem sie auch Impulse für den Pfarrgemeinde- und Dekanatsrat mitgenommen hat. „Ein offenes Ohr für alle haben, Sorgen anhören, Geduld“, das wünscht sie ihren Nachfolgern.

    Zu den kirchlich Hochengagierten gehört auch Peter Gredel aus Würzburg. Er war bis zur letzten Pfarrgemeinderatswahl am 25. Februar 20 Jahre Pfarrgemeinderat: acht Jahre in der Pfarrei St. Peter und Paul, nach einer Pause vier Jahre stellvertretender Pfarrgemeinderatsvorsitzender in „Unsere Liebe Frau“ (ULF) im Stadtteil Frauenland und dann acht Jahre Pfarrgemeinderatsvorsitzender im gemeinsamen Pfarrgemeinderat „St. Barbara und ULF“. „Motiviert hat mich die Möglichkeit, im Gemeindeleben etwas zu bewegen, zu verändern“, sagt Gredel.

    „Die Zusammenarbeit mit dem damaligen Pfarrer in St. Peter gestaltete sich etwas schwierig. Er hatte meist andere Vorstellungen der Problemlösung als der Pfarrgemeinderat“, erzählt Gredel. Die Zusammenarbeit mit den Pfarrern in ULF hingegen habe sich sehr angenehm gestaltet. Die letzten vier Jahre von Gredels Zeit als Pfarrgemeinderatsvorsitzender waren bestimmt von der Bildung der aus vier Pfarreien bestehenden Pfarreiengemeinschaft „Würzburg Ost“.

    Im Gespräch

    Gut erinnern kann er sich an den diözesanen Dialogprozess „Wir sind Kirche – Wege suchen im Gespräch“: „Es wurde einiges an Zeit investiert, Impulse erarbeitet“, sagt Gredel. „Bei den Auswertungen und Rückmeldungen wurde aber dann ersichtlich, dass manche Impulse nicht oder noch nicht umgesetzt wurden.“ Dies führt er darauf zurück, dass kurz nach dem Dialogprozess der Prozess „Pastoral der Zukunft“ begonnen habe. „Dieser ist ja noch nicht abgeschlossen. Wer weiß, was da noch alles auf uns zukommen kann und wird“, bemerkt Gredel.

    Basis miteinbeziehen

    28 Jahre, vom Frühjahr 1990 bis Frühjahr 2018, war Gerlinde Martin, zweite Bürgermeisterin von Volkach, Pfarrgemeinderatsvorsitzende von Obervolkach, außerdem zwölf Jahre Vorsitzende des Dekanatsrats Kitzingen. „Der Pfarrgemeinderat war zum großen Teil neu und mein Vorgänger hatte auch nicht mehr kandidiert“, erinnert sich Martin. „Aber wir hatten von Anfang an eine gute Zusammenarbeit zwischen Pfarrgemeinderat und Kirchenverwaltung und dem jeweiligen Pfarrer.“ Auch Martin erinnert sich gut an den Dialogprozess „Wir sind Kirche – Wege suchen im Gespräch“: „Es war immer wieder die Frage, was kann beziehungsweise muss sich in der Kirche verändern, um mehr Gläubige in die Kirche zu bekommen beziehungweise in der Kirche zu halten“, sagt Martin. „Es war wichtig, die Basis einzubeziehen.“ Für Diskussionen habe auch die Veränderung von Pfarreien zu Pfarreiengemeinschaften und die aktuelle Entwicklung zu noch größeren Seelsorgeeinheiten gesorgt. „Teamgeist haben, geduldig sein, Ausdauer haben“, diese Tugenden wünscht Martin allen Pfarrgemeinderäten.

    Stefan W. Römmelt

    Pfarrgemeinderat

    Der Pfarrgemeinderat berät Fragen, die die Gemeinde betreffen, gemeinsam mit dem Pfarrer. Die Zustimmung des Pfarrgemeinderats ist erforderlich bei der Einführung besoldeter Stellen, bei der Berufung von Laien für gottesdienstliche Aufgaben und bei der Änderung der Pfarreigrenzen.